Foto: pixelio.de, Nico Meier

Genom der Stubenfliege vollständig sequenziert – Unterschiede zur Fruchtfliege – Basis für Therapien beim Menschen

Ithaka -(pte/15.10.2014/10:30) Wissenschaftler der Cornell University http://cornell.edu haben das gesamte Genom der Gemeinen Stubenfliege sequenziert. Das Team um Jeff Scott geht davon aus, dass diese Forschungsergebnisse dabei helfen können, neue Behandlungsmöglichkeiten für Krankheiten beim Menschen zu finden. Die Fliege kann rund 100 Krankheiten übertragen. Eine davon kann auch zum Verlust der Sehkraft führen.Foto: pixelio.de, Nico Meier

Immunität gegen Krankheiten

 

Durch den Vergleich der DNA der Stubenfliege mit dem der Fruchtfliege konnten jene Gene identifiziert werden, die sie gegen die Krankheitserreger immun machen, die sie in sich tragen. Zusätzlich konnte ein spezieller Code gefunden werden, der der Fliege dabei hilft, Abfallstoffe wie Fäkalien zu zersetzen. Die Experten sagen in „Genome Biology“ http://genomebiology.com , dass Informationen über diese Gene bei der Entsorgung menschlicher Ausscheidungen nützlich sind und damit zu einer Entlastung der Umwelt führen könnten.

Stubenfliegen sind für die Verbreitung von Krankheiten ideal. Sie kommen mit Tierkadavern, Abfall und anderen septischen Substanzen in Kontakt, die Bakterien, Viren oder zum Beispiel Bandwürmer enthalten. Sie ernähren sich teilweise auch ähnlich wie Menschen. Da sie sehr gut darin sind, nicht entdeckt zu werden, finden sie auch reichlich Gelegenheit, auf Lebensmitteln und Menschen zu landen. Da sie sich von Flüssigkeiten oder halbfesten Substanzen ernähren, können sie viele Krankheitserreger in sich tragen. Dazu gehören häufig auch Fäkalien.

691 Megabyte große Sequenz

Ihre permanente Nahrungsaufnahme bringt eine große Menge an Ausscheidungen mit sich und damit auch, dass sie, wo immer sie sich aufhalten, Krankheitserreger hinterlassen. Anders als die Menschen werden sie davon nicht beeinträchtigt. Die Wissenschaftler wollten herausfinden, warum das so ist und ob man diese Fähigkeiten auch zum Vorteil der Menschen nutzen kann. Das Team sequenzierte das Genom von sechs weiblichen Stubenfliegen und erstellte damit eine 691 Megabyte große Sequenz.

In einem nächsten Schritt verglichen die Forscher die Sequenz dann mit dem 123 MB großen Genom der Fruchtfliege. Ziel war es herauszufinden, welche Teile der DNA charakteristisch für die Stubenfliege sind und daher weiter erforscht werden sollten. Die Stubenfliege verfügt über mehr Immungene als die Fruchtfliege. Sie erwiesen sich auch als viel unterschiedlicher. Die Wissenschaftler nehmen vor diesem Hintergrund an, dass sie gegen die zahlreichen Krankheitserreger geschützt sind.

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Ansprechpartner: Michaela Monschein
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Redaktion: Torben Gösch