Lübeck-Travemünde: Wasserschutzpolizei stoppt gefährlichen Abfalltransport

In der Nacht vom 12. auf den 13.10.2014 kontrollierten Beamte des Hafensicherheitsdienstes des Wasserschutzpolizeireviers Lübeck-Travemünde mehrere Gefahrguttransporte auf dem Skandinavienkai. Bei einem Container wurde gefährlicher und giftiger Austritt von Gasen festgestellt. Personen wurden bislang nicht verletzt. Im Rahmen dieser Kontrollen wurde ein 20-Fuß Stückgutcontainer mit gefährlichen Abfällen aus Finnland kontrolliert. Im Stückgutcontainer befanden sich 23 Tonnen Rückstände aus der Aluminiumherstellung, die für ein Recyclingunternehmen in Deutschland bestimmt waren. Diese Rückstände reagieren jedoch gefährlich in Verbindung mit Feuchtigkeit und Wasser.

Sie bilden Phosphorwasserstoff, Kohlenmonoxid und Wasserstoff-Gas, also giftige und entzündbare Gase, die wiederum in Verbindung mit Sauerstoff explosionsfähige Gas-Luftgemische im Containerinneren bilden können. Die Beamten stellten bei der Kontrolle fest, dass dem Container die Eignung und bauliche Zulassung für derartige Transporte fehlten. Er war für einen Gefahrguttransport nicht zugelassen. Es wurde ein Transportverbot ausgesprochen. Auf Grund des regnerischen Wetters wurde am Vormittag des 13.10.2014 eine weitere Überprüfung durchgeführt. Durch den Einsatz einer speziellen Schadstoff-Messtechnik, die dem Hafensicherheitsdienst der Wasserschutzpolizei zur Verfügung steht, wurde an defekten Dichtungen des Containers ein gefährlicher Austritt von giftigen und brennbaren Gasen gemessen. Offensichtlich hatten die gefährlichen Abfälle im Innern mit Wasser reagiert. Der Gefahrgutzug der Feuerwehr wurde alarmiert. Dieser stellte zusätzlich noch Risse im Dach des Containers fest, durch die das Wasser eindringen konnte.

 

Die Feuerwehr dichtete den Container von außen mit einer Plane ab.

Da ein Weitertransport mit diesem Container nicht möglich ist, muss nun eine Lösung für das gefahrlose Umladen des Schüttgutes gefunden werden, zumal im Inneren mit einer gefährlichen Atmosphäre gerechnet werden muss. Der Container wurde vorsorglich in eine Gefahrgutwanne gestellt. Den Absender des Gefahrguttransportes und den Besitzer des Containers erwartet ein polizeiliches Ermittlungsverfahren. Ohne diese Kontrolle wäre die gefährliche Fracht über die Straßen gerollt.

Aussender: Landespolizeiamt Schleswig-Holstein
Kontakt: Karsten Dose
Redaktion: Torben Gösch