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Gehirn spielt Wahrnehmung einen Streich – Kleine visuelle Veränderungen werden absichtlich ignoriert

Berkeley – Ein neurologischer Trick lässt Menschen die Welt stabiler erscheinen als sie tatsächlich ist. Eine Studie der University of California http://universityofcalifornia.edu zeigt, dass diese oft nützliche Fähigkeit oft auch in einen Irrweg führt. So können beispielsweise zwei verschiedene Gesichter oder Formen als gleich angesehen werden.Foto: pixelio.de/A. Bermüller

Stabilität in instabilem Umfeld

 

„Das Gehirn kreiert Stabilität innerhalb eines instabilen Systems“, sagt David Whitney, Studienautor und Professor der Psychologie an der University of California. „Wenn man zum Beispiel Harry Potter ansieht, erkennt man nicht, dass sich sein einfarbiges T-Shirt in der nächsten Sequenz zu einem Poloshirt verwandelt. Das visuelle System ist programmiert, die Dinge als stabil anzusehen. Es gibt eine Tendenz, kleine Änderungen in seiner Umwelt zu ignorieren.“

Auf der Suche nach dem exakten Zielgesicht, das den Studienteilnehmern kurz gezeigt wurde, identifizierten die Kandidaten durchwegs Gesichter, die nicht das Zielgesicht darstellten, sondern eine Komposition von Gesichtern, die sie in den vorangegangenen Sekunden gesehen hatten. Die Teilnehmer beurteilten diese Gesichter zum Zielgesicht als viel ähnlicher als sie tatsächlich waren. Die Ergebnisse helfen zu erklären, wie der Prozess der visuellen Information funktioniert.

Fokussierung auf das Wichtige

Vorangegangene Untersuchungen haben gezeigt, dass in der visuellen Wahrnehmung ein sogenanntes Kontinuum-Umfeld existiert, in dem Menschen in ihrer Wahrnehmung innerhalb von 15 Sekunden ähnliche Objekte zu einem verschmelzen. „Es ist nicht nur die Garderobe von Harry Potter, die wir ignorieren, sondern auch sein Stunt-Double“, so Alina Liberman, die die Experimente durchgeführt hat.

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Redaktion: Torben Gösch