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Strompreise in Deutschland seit 2000 verdoppelt – Kostensteigerungen der Versorger im Widerspruch zur Abrechnung

Wiesbaden – Seit dem Jahr 2000 haben sich die Strompreise für private Haushalte in Deutschland verdoppelt. Zu diesem Schluss kommt das Statistische Bundesamt http://destatis.de im Zuge der heute, Donnerstag, präsentierten Zahlen zum Energiemarkt. Dass Preiserhöhungen in dieser Größenordnung vielerorts nicht gerechtfertigt sind, zeigt sich mit einem Blick auf die Statistik. Während die in Rechnung gestellten Beträge seit der Jahrtausendwende um 92 Prozent gestiegen sind, beläuft sich die Kostensteigerung bei den Erzeuger gerade einmal auf 35 Prozent.Foto: pixelio.de/P. Bork

Großhandelspreise sinken

 

Aufgegliedert nach den einzelnen Posten sind es vor allem höhere Steuern und Umlagen, die für die erheblichen Steigerungen verantwortlich sind. Diese trafen auch andere Kundenkreise, die aber stärker von den seit 2008 wieder gesunkenen Erzeugerpreisen profitieren konnten. Insbesondere industrielle Großabnehmer und kleine Gewerbebetriebe mussten m August 2014 zwischen 76 und 79 Prozent höhere Preise als im Januar 2000 berappen.

Die Wiesbadener Statistiker weisen explizit darauf hin, dass die Verbraucher zur Gänze nicht von den seit knapp sechs Jahren sinkenden Großhandelspreisen für Strom profitieren. Frappierend: Stadtwerke und Energieversorger mussten im August 2014 rund vier Prozent weniger für Strom bezahlen als im Januar 2000. Sie können Strom zwar äußerst kostengünstig einkaufen, verkauft hingegen wird er in den meisten Fällen völlig überteuert.

Energiemarkt ein „Desaster“

Dass die aktuelle Situation ungerecht zulasten der Verbraucher besteht, kritisiert inzwischen sogar der Chef des französischen Energieriesen EDF http://edfenergy.com . Der deutsche Energiemarkt sei ein „Desaster“. „Die zwei wichtigsten Unternehmen, RWE und E.ON, sind unter riesigem Druck“, lässt sich Henri Proglio in einem Bericht der „Financial Times“ zitieren. „Eines ist mehr oder weniger tot, das andere ist in einer sehr schwierigen Situation.“

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Redaktion: Torben Gösch