Bei Werder Bremen wurde am heutigen Mittwoch das Pilotprojekt „Zertifizierung des Sicherheitsmanagements im Profifußball“ gestartet. Ziel dieses vom Deutschen Fußball-Bund und der Deutschen Fußball-Liga gemeinsam durchgeführten Projektes ist es, den Vereinen und Kapitalgesellschaften im Profifußball mit diesem international einmaligen Zertifizierungssystem eine stetige Überprüfung und Verbesserung ihres Sicherheitsmanagements zu ermöglichen und so den steigenden Anforderungen im Bereich der Veranstaltungssicherheit bestmöglich zu begegnen. Für den Modellversuch wurden neben Werder Bremen, Borussia Dortmund, Eintracht Braunschweig, der 1. FC Nürnberg und Preußen Münster ausgewählt.
Werder-Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer begrüßt die Initiative: „Wir gehören bereits zu den sicherheitstechnisch am besten aufgestellten Vereinen in der Bundesliga. Wir haben uns dennoch aktiv für die Zertifizierung beworben, um dann auch zu den ersten Vereinen zu gehören, die durch diese externe Überprüfung und Dokumentation des Sicherheitskonzepts Transparenz zeigen.“
Der DFB-Sicherheitsbeauftragte Hendrik Große Lefert sagt: „Die hohe Zahl der Bewerbungen für das Pilotprojekt aus allen Profispielklassen belegt die hohe Motivation der Vereine, ihre Sicherheitsarbeit weiter zu professionalisieren. Die DFB-Sportgerichtsbarkeit hat zudem bereits signalisiert, dass das Zertifikat für die anerkannt gute Sicherheitsarbeit bei sportgerichtlichen Verfahren zugunsten des Vereins wirkt.“
Große Lefert fügt hinzu: „Die Zertifizierung des Sicherheitsmanagements im Profi-Fußball ermöglicht die Optimierung der Sicherheitsabläufe bei Fußball-Großveranstaltungen in Deutschland. Wir verbessern die Netzwerkarbeit der Sicherheitsverantwortlichen und fördern das Sicherheitsbewusstsein in den Vereinen. Der deutsche Fußball nimmt damit international eine Vorreiterrolle ein und etabliert ein nachhaltiges und professionelles Sicherheitsmanagement.“
Die SRH Hochschule in Heidelberg und Mitglieder der Kommission Prävention, Sicherheit und Fußballkultur erstellten im Auftrag und in Zusammenarbeit mit der DFB-Hauptabteilung Prävention und Sicherheit sowie den Sicherheitsbeauftragten der Vereine das weltweit erste systematische Regelwerk für Sicherheitsmanagement-Systeme im Profifußball.
Dieses Regelwerk soll als Grundlage für die Einrichtung und Optimierung qualitativ hochwertiger Sicherheitsvorkehrungen anlässlich von Fußball-Großveranstaltungen dienen. Grundüberlegung hierbei ist, dass die Vereine und Kapitalgesellschaften der Profi-Klubs ein Sicherheitsmanagementsystem benötigen, um die gesetzlichen und verbandsseitigen Verpflichtungen (DFB, DFL, UEFA) zu Sicherheit in Stadien erfüllen und sachgerecht dokumentieren zu können. Es beinhaltet alle Anforderungen an die Sicherheitspolitik von Vereinen und Kapitalgesellschaften, die notwendige personelle Ausstattung des Sicherheitsmanagements, die erforderlichen baulichen, technischen und infrastrukturellen Ausstattungen und die notwendigen Prozesse und Strukturen, gerade auch in der Zusammenarbeit mit der Polizei und anderen Sicherheitsinstitutionen.
In einem offenen, transparenten und diskriminierungsfreien Ausschreibungsverfahren konnte die DEKRA als sachkundiger und unabhängiger Partner für die Durchführung des Zertifizierungsverfahrens gewonnen werden. Ende März 2015 sollen die fünf Vereine der Pilotphase überprüft und im Idealfall bereits zertifiziert sein.
In den vergangenen Jahren hat der DFB gemeinsam mit der DFL umfangreiche Aktivitäten für die Sicherheit im Profifußball gestartet. Beispiele hierfür sind der Zehn-Punkte-Plan für mehr Sicherheit im Fußball 2010, die Einführung der Task Force Sicherheit 2011, die erste, bundesweite Sicherheitskonferenz im Fußball 2012 oder das Eckpunktepapier „Sicheres Stadionerlebnis“ aus dem Jahr 2012. Die Ergebnisse werden seitdem konsequent umgesetzt und erfolgreich in die Praxis übertragen. Die Zertifizierung des Sicherheitsmanagements der Vereine ist hierbei ein weiterer wichtiger Schritt.
Aussender: Werder Bremen GmbH & Co KG aA
Kontakt: Michael Rudolph
Redaktion: Torben Gösch