Exeter – Fast unmerkliche Veränderungen des Erbguts können helfen zu erklären, warum manche Menschen größer sind als andere. Zu diesem Ergebnis kommt die University of Exeter http://exeter.ac.uk in einer neuen Analyse, die als die bisher größte in diesem Forschungsbereich gilt. Das Team um Tim Frayling identifizierte rund 400 Genombereiche, die für mehr Körpergröße verantwortlich sein dürften.
Test für Eltern geplant
Für die Studie wurden die Daten von mehr als 250.000 Personen ausgewertet. Eines Tages könnte es so einen einfachen Test für Eltern geben, die sich Sorgen um die Körpergröße ihres Kindes machen. Weitere Erkenntnisse sind auch in der Krebsforschung denkbar, da das Zellwachstum bei dieser Krankheit außer Kontrolle gerät, wie die Forscher in „Nature Genetics“ http://nature.com berichten.
Frühere Untersuchungen sind bisher davon ausgegangen, dass die Größe eines Menschen bis zu 80 Prozent durch sein Erbgut bestimmt wird. Die Gene und die anderen Teile der DNA, die eine Rolle spielen, werden jedoch erst erforscht. Das erste wichtige Gen wurde 2007 entdeckt. Die aktuelle Studie geht jedoch davon aus, dass Tausende Gene und andere Regionen der DNA eine Rolle spielen könnten.
700 genetische Varianten
Forscher von 300 Institutionen haben die DNA von über 250.000 Menschen aus Europa analysiert. Laut den Experten bestimmen genetische Unterschiede in den 400 identifizierten Bereichen des Genoms mit, wie groß ein Mensch wird. Laut Frayling ist bekannt, dass Kinder großer Menschen wahrscheinlich auch groß sein werden. „Wir haben fast 700 genetische Varianten identifiziert, die eine Rolle bei der Größe eines Menschen spielen“, so Frayling.
Die Ergebnisse könnten auch Auswirkungen auf die Behandlung von Krankheiten wie Osteoporose oder Krebs haben. In Bezug auf einen möglichen Test meint Frayling, dass die meisten betroffenen Kinder wahrscheinlich nur eine Menge an Genen geerbt haben, die sie eben kleiner sein lassen. Einige der jetzt entdeckten Bereiche des Genoms beinhalteten Gene, die bereits bekannt waren, andere waren eine Überraschung.
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Redaktion: Torben Gösch