Foto: pixelio.de/Jürgen Jotzo

Nanopartikel verbessern Fingerabdruckerkennung – Erster Nachweis für chemische Reaktionen bei der Detektion entwickelt

Lausanne – Fingerabdrücke sollen durch die Verwendung von speziell beschichteten Nanopartikeln noch zuverlässiger erkannt werden. Forscher der Universität Lausanne http://unil.ch konnten beweisen, dass es chemische Prozesse sind, die dazu führen, dass winzige Teilchen auf den Fingerabdrücken haften bleiben und diese sichtbar machen und es sich nicht – wie bisher angenommen – um reine elektrostatische Anziehung der Partikel handelt.Foto: pixelio.de/Jürgen Jotzo

Besser als herkömmliche Mittel

 

Der Hauptautor der Studie, Sebastien Moret, erklärt: „Es gibt eine ganze Reihe von verschiedenen Techniken, um Fingerabdrücke zu visualisieren, wenn sie ins Labor gebracht werden – aber es mangelt ihnen allen an Sensitivität.“ So machen manche Methoden nicht nur die Fingerabdrücke selbst sichtbar, sondern heften sich auch am Hintergrund an, wodurch sich Flecken bilden, die den Abdruck überdecken beziehungsweise schwerer lesbar machen können.

„Der Großteil dieser Techniken wurde in einer Versuch-und-Irrtum-Herangehensweise entwickelt, deswegen ist es unerlässlich, dass wir ein tieferes Verständnis für die grundlegenden Mechanismen, die beteiligt sind, gewinnen – diese Studie stellt den ersten Schritt in diese Richtung dar“, unterstreicht Moret weiter.

Chemische Reaktion fördert Detektion

Immerhin bleiben mit den derzeit angewandten Methoden rund 50 Prozent der auf Papier hinterlassenen Fingerabdrücke unerkannt. Die Rückstände von Schweiß, Fett, Schmutz, Kosmetika oder Blut, die sich auf den Fingerspitzen ansammeln und als Fingerabdruck auf Oberflächen zurückbleiben, weisen einige Besonderheiten auf. Eine bestimmte Amingruppe ist in den Aminosäuren und Proteinen vorhanden, die im Fingerabdruck zurückbleiben – diese machten sich die Forscher zunutze.

Sie tauchten mit Fingerabdrücken versehene Alufolie in eine wässrige Lösung, die Siliziumdioxid-Nanopartikel enthielt, welche von einer Carboxygruppe umhüllt wurde, welche Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Sauerstoffatome enthält. Durch die chemische Reaktion zwischen dieser Carboxygruppe und der Amingruppe wurde der Fingerabdruck sichtbar. Nun sollen noch mehrere chemische Gruppen in den Ablagerungen, die die Finger auf Oberflächen hinterlassen, gefunden werden, um neue chemische Reaktionen zu erproben.

Aussender: pressetext
Kontakt: Marie-Thérèse Fleischer
Foto: pixelio.de/Jürgen Jotzo
Redaktion: Torben Gösch