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Geruchssinn liefert Hinweis auf Lebenserwartung, Schnelltest bereits in Vorbereitung – Verlust als frühes Warnzeichen

Chicago – Die Überprüfung des Geruchssins bei älteren Menschen gibt Hinweise darauf, ob sie die nächsten fünf Jahre noch am Leben bleiben, wie die University of Chicago http://uchicago.edu ermittelt hat. Tests mit 3.000 Teilnehmern haben ergeben, dass 39 Prozent der Personen mit dem schlechtesten Geruchssinn innerhalb von fünf Jahren verstarben. Bei jenen, die die präsentierten Gerüche richtig erkannten, waren es nur zehn Prozent.Foto: pixelio.de/Schimmel

Von Pfefferminz bis Leder

 

Laut Tim Jacob von der Cardiff University http://cardiff.ac.uk argumentieren führt der Verlust des Geruchssinns den Tod zwar nicht direkt herbei, dieser Umstand sei jedoch ein frühes Warnzeichen. Das Team um Jayant Pinto ersuchte Erwachsene zwischen 57 und 85 Jahren an einem rasch durchführbaren Geruchstest teilzunehmen. Dabei sollten verschiedene Gerüche, die auf den Spitzen von Filzstiften aufgebracht waren, richtig erkennen.

Zu den Gerüchen gehörten Pfefferminz, Fisch, Orange, Rose und Leder. Fünf Jahre später waren 39 Prozent der Teilnehmer, die mit vier bis fünf Fehlern am schlechtesten abgeschnitten hatten, verstorben. 19 Prozent der Personen, die unter leichten Problemen mit dem Geruchssinn litten, lebten ebenfalls nicht mehr. Im Vergleich dazu waren nur zehn Prozent der Teilnehmer verstorben, deren Geruchssinn mit nur einem oder keinem Fehler als in Ordnung eingestuft worden war.

Zellregeneration beeinflusst

Auch als Faktoren wie Alter, Ernährung, Rauchgewohnheiten, Armut und der Gesundheitszustand berücksichtig worden waren, blieb das Sterberisiko bei den Teilnehmern mit dem schlechtesten Geruchssinn am höchsten. Pinto geht davon aus, dass der Verlust des Geruchssinns mit einem Kanarienvogel in einer Kohlenmine vergleichbar ist. „Der Verlust führt nicht direkt zum Tod. Er ist aber ein frühes Warnzeichen, das darauf hinweist das es zu einer Schädigung gekommen ist.“

Der Wissenschaftler geht davon aus, dass die in „PLOS One“ http://plosone.org veröffentlichten Forschungsergebnisse zu einem einfachen und kostengünstigen Test für Patienten mit dem höchsten Risiko führen könnte. Wie genau der Verlust des Geruchssinns und die Lebenserwartung zusammenhängen, ist derzeit noch nicht erforscht. Die Wissenschaftler vermuten, dass eine geringere Fähigkeit Gerüche zu erkennen, darauf hinweisen könnte, dass die Regeneration der Zellen des Körpers beeinträchtig ist.

Ein gesunder Geruchssinn beruht ja zum Teil auf einer Erneuerung der Nasenzellen. Eine Verschlechterung des Geruchssinns könnte auch darauf hinweisen, dass ein Mensch sein Leben lang Luftverschmutzung und Krankheitserregern ausgesetzt war. Die Forscher untersuchen den Zusammenhang zwischen Geruchssinn und Lebenserwartung derzeit näher.

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Kontakt: Michaela Monschein
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Redaktion: Torben Gösch