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Brustkrebs: Perjeta verlängert Leben um 15 Monate – Hersteller Roche präsentiert neue Daten für kostspieliges Medikament

Madrid – Das neue Medikament Perjeta hat in Kombination mit anderen Präparaten die Lebenserwartung von Frauen bei aggressivem Brustkrebs um bis zu 15 Monate verlängert. Die Ergebnisse der vom Hersteller Roche http://roche.com finanzierten Studie wurden auf einer Tagung der European Society for Medical Oncology http://esmo.org in Madrid präsentiert.(Foto: pixelio.de, Rainer Sturm)

Problem der Finanzierung

 

Perjeta wurde 2013 in Großbritannien vom National Institute for Health and Care Excellence (NICE) http://nice.org.uk abgelehnt. Frauen können das Medikament in England jedoch erhalten, wenn ihr Arzt einen Antrag beim Cancer Drugs Fund http://bit.ly/1BurqOq stellt. Diese von der Regierung geschaffene Option soll die Debatte um die Bereitstellung von neuen teuren Medikamenten gegen Krebs entschärfen helfen.

Der Cancer Drugs Fund soll aber ab 2016 nicht mehr zur Verfügung stehen und wurde bereits in der Vergangenheit stark überbeansprucht. Es herrscht zumindest Einigkeit darüber, dass er keine langfristige Lösung dafür sein kann, für welche Medikamente der National Health Service http://nhs.uk zu welchem Preis die Kosten übernimmt. Nice hat in Bezug auf Perjeta noch keine endgültige Entscheidung getroffen. Die Ablehnung erfolgte, da noch keine ausreichenden Belege für eine lebensverlängernde Wirkung zur Verfügung standen.

Der Cancer Drugs Fund wurde mit einem Budget von über 250 Mio. Euro jährlich ausgestattet. Auch die angekündigte Erhöhung um rund 100 Mio. Euro würde jedoch nicht ausreichen, um aus den roten Zahlen zu kommen. Ein Großteil des Budgets wird für Medikamente von Roche ausgegeben. Kadcyla, das neueste Brustkrebsmedikament des Pharmariesen, kostet rund 115.000 Euro pro Patientin und damit viel mehr als die von NICE vorgesehenen rund 65.000 Euro.

Rund 55.000 Euro pro Jahr

Perjeta kostet pro Jahr rund 43.000 Pfund (rund 55.000 Euro). Das Medikament muss in Kombination mit Herceptin, das ebenfalls von Roche hergestellt wird, und Docetaxel eingenommen werden. Durch diese Kombination erhöhen sich die Kosten weiter. Laut Roche belegen die aktuellen Daten, dass diese Kombinationsbehandlung die an sich schlechte Lebenserwartung von Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs der Form HER2+ um bis zu 15,7 Monate verlängern kann.

Laut dem leitenden Wissenschaftler David Miles ist es noch nie gelungen, bei fortgeschrittenem Brustkrebs derartig gute Ergebnisse mit einem neuen Medikament zu erzielen. Patientengruppierungen, die zuerst schon die Entscheidung von NICE kritisiert haben, setzen jetzt mit ihrer Kritik bei den Pharmafirmen an. Breakthrough Breast Cancer http://breakthrough.org.uk hat zum Beispiel hat eine eigene Kampagne gestartet, in der eine Senkung der Medikamentenpreise gefordert wird.

„Brustkrebspatientinnen und ihre Familien zahlen den Preis für das Versagen der Pharmaindustrie und der Regierung. Es ist nicht denkbar, einfach einen Preis für das Leben eines Menschen festzusetzen.“ Laut Breakthrough-Sprecherin Sarah Rawlings sind die Ergebnise mit diesem Medikament „beeindruckend“. Äußerst problematisch sei aber, dass nur Frauen in England über den Cancer Drugs Fund Zugang dazu hätten.

Aussender: pressetext
Kontakt: Michaela Monschein
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Redaktion: Torben Gösch