Thermometer: Fieber bekämpft Virusinfektionen (Foto: pixelio.de/Andreas Morlok)

Auch Gesunde sind Träger unzähliger Viren – Flora ähnlich wie bei Bakterien, Wirkung noch nicht erforscht

St. Louis – Der menschliche Körper ist nicht nur Heimatort von zahlreichen Bakterien – auch einige Virenstämme wohnen dort, jedoch ohne ihre Träger krank zu machen. Zu diesem Ergebnis sind Forscher der Washington University School of Medicine in St. Louis http://medicine.wustl.edu gekommen. Mit ihrer Studie sind sie die Ersten, die die Vielfalt von Viren bei gesunden Menschen beschreiben. Das Projekt wurde von den National Institutes of Health (NIH) http://nih.gov finanziell unterstützt.Thermometer: Fieber bekämpft Virusinfektionen (Foto: pixelio.de/Andreas Morlok)

Fast jeder Mensch ist Virenträger

 

„Den meisten Leuten ist bekannt, dass es eine normale bakterielle Flora im Körper gibt“, erklärt Virologe Gregory Storch. „Viele Leute haben gefragt, ob es auch ein virales Gegenstück dazu gibt und wir hatten keine klare Antwort darauf. Aber jetzt wissen wir, dass eine normale virale Flora existiert – und sie ist vielfältig und komplex.“

Das Virenvorkommen wurde an fünf verschiedenen Stellen in und am Körper untersucht: Nase, Haut, Mund, Stuhl und Vagina. Bei 92 Prozent der Teilnehmer wurde zumindest ein Virus gefunden, bei einigen sogar zehn bis 15. „Wir haben nur von fünf Körperstellen Proben entnommen und erwarten, noch viel mehr Viren zu finden, wenn wir Proben vom gesamten Körper entnehmen“, meint Kristine Wylie, Hauptautorin der Studie.

Wirkung der Viren noch nicht geklärt

Ob die Viren einen positiven oder negativen Effekt auf die Gesundheit haben, ist noch nicht erforscht. Die stabilen, unterschwelligen Virusinfektionen könnten entweder zu einem aufmerksameren Immunsystem führen oder ein Krankheitsrisiko bedeuten. „Es ist sehr wichtig zu wissen, welche Viren eine Person in sich trägt, ohne dass diese Probleme verursachen und zu wissen, welche Viren für ernstzunehmende Erkrankungen verantwortlich sein könnten, die medizinische Aufmerksamkeit benötigen“, so Storch abschließend.

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Kontakt: Marie-Thérèse Fleischer
Foto: pixelio.de/Andreas Morlok
Redaktion: Torben Gösch