Die Wahl zum größten Windbeutel 2014 versetzt Lobbyisten in Angst und Schrecken

Video: Chef-Lobbyisten der Lebensmittelwirtschaft äußern sich über Wahl zum Goldenen Windbeutel – „Minni“ und „Sonni“ und die große Angst vor den Tagesthemen

Berlin, 5. September 2014. In einem Video äußern sich zwei Lobbyisten der Lebensmittelwirtschaft über den Goldenen Windbeutel 2014, den von der Verbraucherorganisation foodwatch ausgerufenen Negativpreis. Die überraschenden Aufnahmen der Funktionäre – im Video als „Minni“ und „Sonni“ vorgestellt – hat foodwatch heute auf Youtube veröffentlicht.Die Wahl zum größten Windbeutel 2014 versetzt Lobbyisten in Angst und Schrecken

 

Bei der Wahl zum Goldenen Windbeutel können Verbraucher noch bis zum 30. September über die dreisteste Werbelüge des Jahres abstimmen. Die Wahl läuft auf der Internetseite www.goldener-windbeutel.de.

 

 

Das jetzt veröffentlichte Video erinnert auch an den legendären „Tagesthemen“-Auftritt von Christoph Minhoff im Februar 2013, der in Personalunion Hauptgeschäftsführer des Bundes für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL) und der Bundesvereinigung der Deutschen-Ernährungsindustrie (BVE) ist. In dem Beitrag zum Pferdefleisch-Skandal hatte ein ARD-Reporter offenbar Ausschnitte von einem Interview-Dreh verwendet, die Medienberichten zufolge entstanden waren, als der Lobbyist bereits ein Abschalten der Kamera verlangt hatte. Der Tagesthemen-Beitrag war kurz nach der Ausstrahlung aus dem Online-Angebot der ARD entfernt worden.

Herr Minhoff hatte gestern bereits in seinem Blog filetspitzen.de auf den Goldenen Windbeutel reagiert und darin foodwatch unter anderem als „Sekte“ betitelt (www.filetspitzen.de/foodwatch-goldener-windbeutel-bode-plagiat-coca-cola-unilever-coop-mondelez-nestle/). Kernvorwurf seines Posts ist es, dass die Kritik an den Kandidaten für den Goldenen Windbeutel 2014 nicht neu sei, weil ähnliche Produkte mit ähnlichen Werbepraktiken innerhalb der vergangenen Jahre bereits öffentlich wegen Irreführung in der Kritik standen. Argumente, die die von foodwatch vorgebrachte Kritik widerlegen, nennt Herr Minhoff jedoch nicht.

„Wenn der Chef-Lobbyist der Lebensmittelwirtschaft die Kritik an irreführenden Werbepraktiken als alten Hut bezeichnet, macht das die Sache nicht besser, sondern schlimmer. Herr Minhoff bestätigt, dass sich die Branche des Problems offenbar bewusst ist, aber nicht bereit ist, die Irreführung abzustellen“, erklärte foodwatch-Sprecher Martin Rücker. Für die Hersteller der Kandidatenfirmen sei Herrn Minhoffs Blogpost ein Bärendienst: „Wer einen solchen Lobbyisten hat, der braucht eigentlich keine Verbraucherorganisationen mehr.“

Obwohl es in dem filetspitzen.de-Blog eine Kommentarfunktion gibt, wurden gestern eingegebene Leserkommentare dort bislang nicht von den Moderatoren freigeschaltet (Stand: Freitag, 10:30 Uhr).

– „Soweit kommt’s noch“ – der foodwatch-Film:

– Wahl zum Goldenen Windbeutel www.goldener-windbeutel.de

Aussender: foodwatch e.V.
Ansprechpartner: Martin Rücker
Redaktion: Torben Gösch