Genf – Alle 40 Sekunden stirbt laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) http://who.int ein Mensch durch Selbstmord. Suizid ist damit ein großes gesundheitspolitisches Problem, das zu oft als Tabu behandelt wird. Die WHO will die Zahl der Selbstmorde um zehn Prozent verringern. Es verfügen aber nur 28 Länder über Strategien zur Prävention. Aktivisten wie der Brite Jonny Benjamin betonten, dass es mehr Informationsveranstaltungen an Schulen geben sollte.
Teens und Twens gefährdet
Die WHO analysierte Daten und Studien zu Selbstmorden weltweit aus einem Zeitraum von zehn Jahren. Rund 800.000 Menschen töten sich jedes Jahr selbst. Selbstmord ist die zweithäufigste Todesursache bei jungen Menschen zwischen 15 und 29 Jahren. Menschen über 70 Jahren nehmen sich am ehesten das Leben. Drei Viertel dieser Selbstmorde wurde in Ländern mit geringen oder mittleren Einkommen verübt. In reicheren Ländern sterben drei Man so viele Männer wie Frauen durch eigene Hand.
Einschränkungen des Zugangs zu Feuerwaffen und giftigen Chemikalien könnte laut den Daten die Anzahl der Selbstmorde verringern. Die Einführung einer nationalen Strategie zur Selbstmordprävention hat sich ebenfalls als erfolgreich erwiesen. Derzeit verfügt jedoch nur ein kleiner Teil der Länder auf staatlicher Ebene über derartige Maßnahmen. Laut WHO-Generaldirektorin Margaret Chan sollten die Ergebnisse dieser Studie dringend dazu auffordern, sich mit diesem Problem auseinanderzusetzen.
Mehr Unterstützung anbieten
Ein weiteres Problem ist die Tabuisierung von Selbstmord in der Gesellschaft. Es ist bekannt, dass die mit psychischen Erkrankungen häufig einhergehende soziale Stigmatisierung Menschen daran hindert, medizinische Hilfe zu suchen, was in der Folge zu einem Selbstmord führen kann. Die WHO kritisierte auch die mediale Berichterstattung über den jüngsten Selbstmord eines Prominenten, nämlich des Hollywood-Schauspielers Robin Williams. Es seien zu viele Details über seinen Tod veröffentlicht worden.
Zusätzlich fordert die WHO die Länder auf, Menschen die bereits einmal versucht haben, sich das Leben zu nehmen, mehr Unterstützung anzubieten. Diese Menschen gelten als die Gruppe mit dem höchsten Risiko. Benjamin zufolge ist viel mehr öffentliches Bewusstsein für das Thema Selbstmord notwendig. „Wenn ein Mensch Selbstmordgedanken äußert, wissen viel zu wenige von uns, wie sie reagieren sollen.“ Ein Ansatzpunkt wären für den Aktivisten die Schulen, da vor allem junge Menschen sich sehr häufig das Leben nehmen.
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Ansprechpartner: Michaela Monschein
Foto: pixelio.de, R. Sturm
Redaktion: Torben Gösch