Frühchen: EPO soll das Gehirn schützen (Foto: pixelio.de, N.Schmitz)

EPO soll Gehirne von Frühchen schützen können – Hormon fördert Bildung von Erythrozyten – Weitere Tests gefordert

Genf – Das Hormon Erythropoetin (EPO) könnte laut einer Studie des Hôpitaux Universitaires de Genève http://hug-ge.ch Kinder, die sehr viel zu früh auf die Welt gekommen sind, vor Schädigungen des Gehirns schützen. Gehirnscans zeigen, dass EPO zu helfen scheint, wenn es innerhalb von zwei Tagen nach der Geburt verabreicht wird.Frühchen: EPO soll das Gehirn schützen (Foto: pixelio.de, N.Schmitz)

Studie mit fast 500 Babys

 

EPO ist vor allem im Sport als Dopingmittel zur Leistungssteigerung bekannt. An der im Journal of the American Medical Association http://jama.jamanetwork.com veröffentlichten Studie nahmen fast 500 Babys teil, die in der Schweiz zwischen der 26. und 31. Schwangerschaftswoche geboren worden waren. Die Forscher fordern jetzt weitere Studien zur Erforschung dieses Behandlungsansatzes.

Bei EPO handelt es sich um ein Hormon, das die Produktion von roten Blutkörperchen fördert. Synthetisches EPO wird zur Behandlung von Krankheiten wie Anämie eingesetzt, bei denen ein Mangel an roten Blutkörperchen vorliegt. EPO könnte aber auch Frühchen verabreicht werden, um dadurch auf Bluttransfusionen zu verzichten. Bei der aktuellen Studie zeigten Gehirnscans reduzierte Gehirnverletzungen.

Kaum langfristige Schäden

Laut Russia Ha-Vinh Leuchter, eine der Autorinnen der Studie, ist die Schädigung der Gehirne bei den Kindern, die EPO erhalten hatten, viel geringer als bei der Kontrollgruppe, der ein Blindpräparat verabreicht worden war. Damit wurde laut der Wissenschaftlerin erstmals die positive Wirkung des Hormons auf die Gehirne von Frühchen nachgewiesen. Weitere klinische Studien sollen jetzt untersuchen, ob diese Ergebnisse bestätigt werden können.

Jane Hawdon vom Barts Health NHS Trust http://bartshealth.nhs.uk nach sollte jeder Behandlungsansatz, der langfristige Gesundheitsprobleme bei Frühchen verringern kann, weiter untersucht werden. „Es ist aber auch wichtig festzustellen, dass es beim Großteil der Frühgeborenen zu keinen signifikanten Verletzungen des Gehirns kommt.“

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Ansprechpartner: Michaela Monschein
(Foto: pixelio.de, N.Schmitz)
Redaktion: Torben Gösch