Solaranlagen: Batterie kommt recycelt aufs Dach (Foto: pixelio.de/Rudolpho Duba)

Blei-Batterien werden zu Solarzellen recycelt – Wiederverwendetes Material beugt Umweltverschmutzung vor

Cambridge – Das in alten Autobatterien enthaltene Blei lässt sich in kostengünstigen Solarzellen einem zweiten Verwendungszweck zuführen. Damit könnte Umweltverschmutzung durch die Entsorgung von giftigem Blei auf Mülldeponien ein Riegel vorgeschoben und gleichzeitig emissionsfreie Energie produziert werden. Dieses Recycling-Konzept wurde von Forschern am Massachusetts Institute of Technology (MIT) http://web.mit.edu entwickelt.Solaranlagen: Batterie kommt recycelt aufs Dach (Foto: pixelio.de/Rudolpho Duba)

„Sobald sich die Batterientechnologie weiterentwickelt, werden über 200 Mio. Blei-Säure-Batterien in den USA aus dem Verkehr gezogen und das könnte eine Menge Probleme für die Umwelt verursachen“, prognostiziert Angela Belcher vom MIT. Derzeit werden 90 Prozent des Bleis aus diesen Batterien recycelt und in neue Batterien umgewandelt – aber wenn sich die effizienteren Lithium-Ionen-Batterien durchsetzen, werden die Blei-Säure-Batterien womöglich einfach im Müll landen und die Umwelt verschmutzen.

 

Zukunft den Perowskit-Zellen

Da trifft es sich gut, dass zur Herstellung von Perowskit-Solarzellen Blei benötigt wird. Diese sind eine relativ neue Alternative zu den gängigen Silizium-Zellen. „Es hat sich von anfänglichen Experimenten in weniger als zwei Jahren zu guter Effizienz entwickelt“, sagt Belcher über die Perowskit-Zellen.

Anfangs wurde jedoch die Verwendung von Blei kritisiert, da beim Abbau aus rohem Erz giftige Rückstände entstehen. Dieser Nachteil kann jedoch ausgeglichen werden, wenn aus alten Autobatterien recyceltes Blei verwendet wird. Zudem ist die dünne Bleischicht in den Solarzellen von anderen Materialien eingekapselt, sodass keine giftigen Stoffe an die Umwelt abgegeben werden können.

Energiemenge für 30 Haushalte

Aus dem in einer einzigen Autobatterie enthaltenen Blei lassen sich so viele Solarzellen hergestellt werden, dass diese 30 Haushalte mit Energie versorgen können. „Es hat den Vorteil, dass es ein Prozess bei niedriger Temperatur ist und die Anzahl von Arbeitsschritten gering ist“, erläutert Belcher, warum die Herstellung von Perowskit-Solarzellen zusätzlich auch noch kostengünstig ist.

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Ansprechpartner: Marie-Thérèse Fleischer
(Foto: pixelio.de/Rudolpho Duba)
Redaktion: Torben Gösch