Niestetal – Der Solar-Wechselrichter-Hersteller SMA Solar Technology http://sma.de hat seine Jahresziele korrigiert. Selbst ein Verlust könne nicht mehr ausgeschlossen werden, teilte das Unternehmen aus Niestetal heute, Mittwoch, mit. Dem Management zufolge ist die weltweit stagnierende Nachfrage nach Solarstromsystemen schuld an der Misere. Die Börsianer reagieren geschockt, die Hoffnungen auf einen baldigen Turnaround sind dahin. Die Aktie verliert bei Redaktionsschluss dieser Meldung (13:17 Uhr) 11,70 Prozent und notiert nur noch bei 22,22 Euro.
Verdrängungswettbewerb belastet
„Nach intensiven Gesprächen mit Kunden auf den Leitmessen in China, Europa und Nordamerika sowie eigenen Marktanalysen rechnen wir im Gesamtjahr 2014 weltweit mit einer stagnierenden Nachfrage nach Solarstromsystemen“, so SMA-Solar-Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon. Der Umsatz soll 2014 nur noch bei 850 bis 950 Mio. Euro liegen. Ursprünglich wurden 1,0 bis 1,3 Mrd. Euro veranschlagt. Würde nur die untere Spanne der Umsatzprognose erreicht, so sei mit einem operativen Verlust (EBIT) von 45 Mio. Euro zu rechnen.
Dass die Lage inzwischen suboptimal ist, zeigt sich auch daran, dass SMA Solar vor zwei Monaten noch – bestenfalls – ein operatives Plus von 20 Mio. Euro für möglich gehalten hatte. Neben der schwachen Marktsituation in Europa bekommt das Unternehmen vor allem auch den Verdrängungswettbewerb sowie den anhaltend hohen Preisdruck in der Branche zu spüren. Die Marktverschiebung macht sich bemerkbar. Europa machte 2010 noch 70 Prozent des weltweiten Marktes aus. Heute sind es durch die Produktion in China und den USA nur noch 25 Prozent.
Neues Produktportfolio und Jobabbau
Den Kopf in den Sand steckt die SMA-Solar-Spitze aber nicht. Die Profitabilität soll mit einer Optimierung des Produktportfolios gesteigert sowie mit einer Senkung der Kosten umgesetzt werden. Schützenhilfe erhofft sich der Solar-Wechselrichter-Hersteller aus der strategischen Allianz mit dem Wärme- und Kältetechnik-Spezialisten Danfoss http://danfoss.com . Im ersten Quartal 2015 will SMA Solar die neue Wechselrichter-Generation herausbringen. Bis Ende kommenden Jahres müssen allerdings auch 600 der 5.000 Mitarbeiter gehen.
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Ansprechpartner: Florian Fügemann
(Foto: sma.de)
Redaktion: Torben Gösch