London – Der weltweit erste Malaria-Impfstoff könnte bereits 2015 für den Einsatz bei Patienten zugelassen werden. Laut Experten wie Sanjeev Krishna von der St George’s, University of London http://sgul.ac.uk konnten laut einer in „PLOS Medicine“ http://bit.ly/UAOTyM veröffentlichten Studie pro 1.000 geimpften Kindern im Schnitt 800 Erkrankungen verhindert werden.
800.000 Todesopfer pro Jahr
Bei noch laufenden Tests hielt der Schutz gegen die Krankheit bis zu 18 Monate nach der Impfung. Pharmariese GlaxoSmithKline (GSK) http://gsk.com hat jetzt bei den zuständigen Behörden um die Zulassung des Impfstoffes angesucht. Damit ist RTS,S der erste Impfstoff gegen Malaria, der dieses Stadium der Entwicklung erreicht hat.
Von Malaria sind weltweit Millionen Menschen betroffen. Jedes Jahr sterben rund 800.000 Menschen an Malaria. Die meisten Todesopfer sind Kinder unter fünf Jahren aus Ländern südlich der Sahara. Bei der bis jetzt am meisten ausgereiften Studie, an der mehrere afrikanische Länder teilgenommen haben, wurden 1.500 Babys und Kinder mit RTS,S geimpft.
18 Monate nach der letzten Injektion zeigte sich, dass sich die Anzahl der Erkrankungen vor allem bei kleinen Kindern um fast die Hälfte verringert hatte. Bei den Babys, die zum Zeitpunkt der ersten Impfung zwischen sechs und zwölf Wochen alt waren, verringerte das Medikament die Anzahl der Erkrankungen um ein Viertel.
Reduzierte Kindersterblichkeit
Obwohl die Wirksamkeit des Impfstoffes im Laufe der Zeit nachzulassen scheint, geht die Studie davon aus, dass er in Regionen mit zahlreichen Erkrankungen die größten Auswirkungen haben dürfte. In einigen Städten in Kenia wurden zum Beispiel 2.000 Fälle klinischer Malaria pro 1.000 geimpfter Kinder verhindert. In dieser Region besteht ein Risiko von wiederholten Infektionen.
GlaxoSmithKline hat nun bei der European Medicines Agency http://ema.europa.eu , der Europäischen Arzneimittel-Agentur, um die weltweite Zulassung des Mittels angesucht. Die Hersteller gehen davon aus, dass der Impfstoff gemeinsam mit anderen Präventionsmaßnahmen wie Moskitonetzen und Insektiziden einen großen Fortschritt im Kampf gegen diese Krankheit bedeuten könnte.
Laut Brian Greenwood von der London School of Hygiene and Tropical Medicine http://www.lshtm.ac.uk , der an der Studie mitgearbeitet hat, würde die Zulassung eines Impfstoffes einen großen Entwicklungsschritt bedeuten. „Obwohl der Impfstoff keinen 100-prozentigen Schutz bietet, könnte er in sehr stark betroffenen Regionen große Auswirkungen haben.“ GlaxoSmithKline (GSK) entwickelt RTS,S gemeinsam mit der Path Malaria Vaccine Initiative http://malariavaccine.org .
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Ansprechpartner: Michaela Monschein
(Foto: pixelio.de, Rike)
Redaktion: Torben Gösch