Kohlekraftwerke: Werden mehr und mehr ersetzt (Foto:pixelio.de/rike)

Bis 2035 verdoppelt sich der Energiepreis in UK – Studie prognostiziert 90 Prozent Abhängigkeit von Energieimporten

London – Der Energiepreis könnte sich in Großbritannien in den nächsten zwei Jahrzehnten verdoppeln. Das berichtet National Grid http://nationalgrid.com/uk , der größte Besitzer englischer und walisischer Übertragungsnetzwerke. Der derzeitige Großhandelspreis für Elektrizität liegt unter 50 Pfund (63 Euro) pro Megawattstunde. Laut der National Grid-Studie „UK Future Energie Scenarios Report“ könnte dieser 2035 auf über 100 Pfund (130 Euro) ansteigen.Kohlekraftwerke: Werden mehr und mehr ersetzt (Foto:pixelio.de/rike)

Seit 2009 sind die Energiekosten in England bereits um 20 Prozent gestiegen. Das liegt laut National Grid vor allem an den Schließungen der Kohlekraftwerke und den Subventionskosten für Windenergieanlagen. „Alle Preise werden nach 2020 ansteigen, da die Kosten der Dekarbonisierung verstärkt den Energiepreis bestimmen“, schreiben die Analysten von National Grid. Die Versäumnis der letzten Jahre, nicht verstärkt in die Gasproduktion investiert zu haben, wird das Land 2035 zu 90 Prozent von Gasimporten abhängig machen, schreibt das Unternehmen weiter.

 

Hoffnung Schiefergas

Die britische Regierung sieht sich in einer verzwickten Lage. Einerseits muss sie Anreize für Investoren schaffen um die veralteten Atomkraftwerke und die umweltverschmutzenden Kohlekraftwerke zu ersetzen und um ihre CO2-Ziele umzusetzen. Andererseits sieht sie die Notwendigkeit, die kontroversielle Schiefergas-Exploration voranzutreiben, denn die britische Öl- und Gasproduktion in der Nordsee ist seit vielen Jahren rückläufig. National Grid meint, dass mit 2035 40 Prozent der britischen Gasproduktion durch Schieferextraktion bereitgestellt werden können.

Aber auch wenn der Erfolg der Schiefer-Revolution in den USA ein möglicher Weg aus der Energieversorgungskrise sein könnte, sind die britischen Kommunen doch sehr reserviert gegenüber der neuen Technologie. Es gibt die Sorge, dass das „Hydraulic Fracturing“ (oder „Fracking“) – eine der verwendeten Techniken – zu schweren Umweltschäden, von Erdbeben bis zu Boden- und Wasserverschmutzung, führen könnte. Letzteres, weil die Technik das Pumpen von Flüssigkeiten mit Sand und Chemikalien beinhaltet. Das Beispiel USA zeigt jedoch, dass die Schieferrevolution die Gaspreise hat absinken lassen und zu einer deutlichen Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes führte und den energieintensiven Industrien neuen Schwung verlieh.

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Redaktion: Torben Gösch