Frankfurt am Main – Der Aktienhandel wird angesichts drohender Regulierungen künftig mit weniger Brokern auskommen müssen. Darin sind sich IR-Profis am Rande der gestern, Dienstag, in Frankfurt am Main zu Ende gegangenen 17. DIRK-Konferenz http://dirk.org einig. Die Konsolidierung der Broker-Szene sehen die Experten als Folge möglicher Regulierungen des Finanzsektors, welche die Arbeit der Broker einschränken, die ihren Kunden Analysen liefern und an Roadshows für die Investorensuche beteiligt sind.
FCA wütet in England
In England reguliert die Financial Conduct Authority (FCA) http://fca.org.uk den Finanzmarkt und die Infrastruktur, die diese Märkte unterstützt. Die FCA kann Unternehmen zwingen, Werbeaktionen zurückzuziehen, die sie für irreführend hält. „Die FCA verbietet zum Beispiel, dass Roadshows von Investoren mit den Gebühren bezahlt werden, die sie von Kunden eingenommen haben“, unterstreicht Nico Baader im Gespräch mit pressetext.
Der Vorstand der Baader Bank http://baaderbank.de befürchtet indes ähnliche Effekte der politisch motivierten Regulierungsvorhaben auch in Kontinentaleuropa. Mit seiner Sichtweise trifft er den Nerv vieler Mitstreiter auf dem umkämpften Markt. „Ähnliche Regulierungsmaßnahmen wie die der FCA werden auf den europäischen Kontinent überschwappen“, glaubt Markus Specht, Head of Equity Trading bei Deka Investments http://deka.de . In Deutschland könnte die BaFin entsprechend agieren.
Fragmentierung bleibt
IR-Experten stimmen auch darin überein, dass die Fragmentierung des Aktienhandels bestehen bleiben wird, also weiterhin viele verschiedene Handelsplattformen genutzt werden – auch wenn das auf Kosten der Transparenz gehen kann. Andreas Trösch, Director Investor Relations bei der Norma Group http://normagroup.com , wünscht sich gegenüber pressetext vielmehr eine Entschleunigung des Handels, was angesichts der Hochfrequenz-Technologie wohl Wunschdenken bleiben wird.
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(Foto: fotodienst.at/Andrea Ganshorn)
Redaktion: Torben Gösch