Hamburg – Hamburg, 15. 6. 2014 – Greenpeace International hat im vergangenen Jahr beim Versuch sich gegen Wechselkursschwankungen abzusichern, 3,8 Millionen Euro verloren. Ein Mitarbeiter der Finanzabteilung von Greenpeace International hat den Kauf ausländischer Währungen für andere Greenpeace Büros abgeschlossen, bevor der Kurs des Euro gegenüber den meisten Währungen zu steigen begann. Weil Greenpeace International mit Euro arbeitet, viele kleinere Büros aber mit anderen Währungen, steht GPI wie jede internationale Organisation vor der Herausforderung schwankender Wechselkurse.
Diese Wechselkursschwankungen können für kleinere Büros existenziell werden, weshalb Greenpeace International das gesamte Risiko hierfür übernimmt. „Greenpeace International ist hier ein gravierender Fehler unterlaufen, für den auch wir uns auch bei unseren Förderern entschuldigen wollen. Es ist mir wichtig zu betonen, dass Greenpeace International nicht mit Spendengeldern an der Börse spekuliert hat, sondern die Verträge zur Währungsrisiko-Absicherung zu Verlusten geführt haben“, so Brigitte Behrens, Geschäftsführerin von Greenpeace Deutschland.
Greenpeace International (GPI) mit Sitz in Amsterdam, regelt den Zahlungsverkehr zwischen den 40 nationalen und regionalen Büros der Umweltschutzorganisation. Länderbüros wie Deutschland überweisen ihren Beitrag zur Finanzierung der Kampagnen anderer Greenpeace-Büros an GPI, von wo aus die Mittel weiter an kleinere Büros fließen, um dort aktiven Umweltschutz zu ermöglichen. Wechselkursschwankungen können dabei zu Überschüssen führen, oder zu Verlusten. Beides ist in den vergangenen Jahren immer wieder vorgekommen. Dieses Risiko trägt GPI.
Eigenmächtige Devisenabsicherung künftig nicht mehr möglich
Die Besonderheit des aktuellen Falls ist, dass ein Mitarbeiter der Finanzabteilung eigenmächtig und unautorisiert Devisenabsicherung abschließen konnte. Gewöhnlich müssen solche Transaktionen bei Greenpeace International von der Geschäftsführung genehmigt werden. „Es darf nicht sein, dass ein einzelner Mitarbeiter ein derart großes und riskantes Geschäft eigenmächtig abschließen konnte“, so Behrens.
Der Verlust stellt Greenpeace International vor eine große Herausforderung, schmälert aber weder die Schlagkraft von Greenpeace insgesamt noch jene der Umweltorganisation in Deutschland. Die Arbeit von Greenpeace Deutschland wurde im Jahr 2013 ermöglicht durch knapp 592.000 Förderer und Spenden in Höhe von gut 53 Millionen Euro. Diese Gelder dürfen rein steuerrechtlich nicht für den Ausgleich der Verluste von GPI eingesetzt werden. Greenpeace Deutschland finanziert mit seinen Beiträgen an GPI ausschließlich internationale Kampagnen und wird das Defizit von GPI weder ganz oder teilweise auffangen..
Sollten Spendengelder aus Deutschland nicht für die vorgesehenen Kampagnen ausgegeben werden können, werden diese an Greenpeace Deutschland zurücküberwiesen.
Aussender: Greenpeace e.V.
Ansprechpartner: Christian Bussau
Redaktion: Torben Gösch