Cambridge – Die tägliche Einnahme einer Tomatentablette könnte laut Forschern von Cambridge Theranostics (CTL) http://cam.ac.uk Fortschritte bei der Behandlung von Herzerkrankungen ermöglichen. Für die Studie wurde die Tomatenpille im Vergleich mit einem Blindpräparat an 72 Erwachsenen getestet. Das Präparat konnte die Funktion der Blutgefäße verbessern. Experten wie Jeremy Pearson von der British Heart Foundation betonen jedoch, dass weitere Studien erforderlich sind, um die Wirksamkeit der Tablette zuverlässig nachzuweisen.
Gut für verengte Blutgefäße
Die Tablette enthält Lycopin, ein natürliches Antioxidans, das auch für die rote Farbe der Tomaten verantwortlich ist. Unter anderem könnten einige Arten von Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen behandelt werden. Es gibt Belege dafür, dass eine mediterrane Ernährung mit viel Tomaten, Obst, Gemüse und Olivenöl gut für die Gesundheit ist.
Das Team um Joseph Cheriyan hat jetzt unabhängig von CTL und finanziert durch den Wellcome Trust, die British Heart Foundation und das National Institute of Health Research, untersucht, ob die von CTL entwickelte Tablette wie gewünscht wirkt. Zur Teilnahme an der Studie wurden 36 Freiwillige mit einer bekannten Herzerkrankung und 36 gesunde Personen eingeladen. Jeder Teilnehmer erhielt täglich eine Tablette. Dabei handelte es sich entweder um das neue Medikament oder ein Blindpräparat.
Weder den Teilnehmern noch den Wissenschaftlern wurde dabei vor dem Ende der Studie mitgeteilt, was die Tabletten jeweils enthielten. Für Vergleichszwecke wurde die Unterarmzirkulation gemessen, die zur Vorhersage von des Risikos einer Herz-Kreislauf-Erkrankung eingesetzt wird, da verengte Blutgefäße zu einem Herzanfall und einem Schlaganfall führen können.
Weitere Analysen erforderlich
Die Tomatentablette verbesserte bei den Studienteilnehmern mit Herzerkrankungen die Unterarmzirkulation deutlich. Eine vergleichbare Wirkung konnte beim Blindpräparat nicht festgestellt werden. Das Präparat hatte keine Auswirkungen auf Blutdruck, arterielle Steifigkeit und die Fettwerte im Blut.
Laut Cheriyan weisen die in „PLoS One“ http://plosone.org veröffentlichten Ergebnisse darauf hin, dass die Tomatentablette als Ergänzung zu anderen Behandlungsansätzen eingenommen werden kann. „Wir können jedoch nicht sagen, ob es zu einer Verringerung der Herzerkrankungen kommt. Dafür wären viel größer angelegte Studien erforderlich.“
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(Foto: pixelio.de, Heiko Stuckmann)
Hallo-Holstein.Redaktion: Torben Gösch