Paris – Finanzierungsengpässe für Tollwutimpfungen bei Hunden kosten jährlich viele Kinder das Leben. Laut der World Organisation for Animal Health (OIE) http://oie.int könnte damit ein Zehntel der Behandlungskosten reduziert werden. Jährlich sterben rund 55.000 Menschen an Tollwut. Rund 40 Prozent der Betroffenen sind, wenn sie gebissen werden, jünger als 15 Jahre. Bereits 1885 entwickelten Louis Pasteur und Emile Roux einen Impfstoff, der seitdem Millionen Menschen vor einer Erkrankung bewahrt hat.
Vor allem Asien betroffen
Der Impfstoff hat dazu beigetragen, dass die Krankheit in vielen Teilen der Welt bei Hunden und anderen Arten wie Füchsen, die die Infektion übertragen können, nicht mehr vorkommt. Die Kosten für die Prävention sind jedoch immer noch relativ hoch. Das bedeutet, dass die Krankheit in armen Regionen Asiens oft auftritt.
Die Opfer sind häufig Kinder, die ohne Angst oder Vorsicht auf infizierte Hunde zugehen. Sehr kleine Kinder sind häufig nicht in der Lage, ihren Eltern mitzuteilen, was mit ihnen geschehen ist. Gesundheitsbehörden befürchten daher, dass die Zahl der Todesopfer noch weitaus höher sein könnte. OIE-Chef Bernard Vallat zufolge steht international zu wenig Geld für das Eliminieren der Krankheit bei Hunden zur Verfügung.
„Auch wenn wir nachweisen, dass das Impfen von Hunden nur zehn Prozent der Kosten der Behandlung von Patienten, die weltweit von Hunden gebissen wurden, verursacht, können wir mit dieser Botschaft nicht alle Spender überzeugen“, so Vallat. Tollwut tritt laut dem Experten nur noch in wenigen Ländern auf. „Bis zu 70.000 Kinder sterben jedes Jahr unter unvorstellbaren Schmerzen“, weiß der Experte
Billige Impfstoffe nicht immer gut
Ein anderer Grund zur Besorgnis ist, dass einige der bei Tieren gegen Tollwut eingesetzten Impfstoffe nicht dem Standard entsprechen und sich die Situation dadurch noch verschlechtern könnte. „Es gibt sehr billige Impfstoffe. Es handelt sich dabei um Lebendimpfstoffe, die ohne entsprechende Kontrolle zu einer Infektion der Tiere führen können.“
In vielen Teilen der Welt wie in Osteuropa reagieren die Behörden auf Tollwut mit dem Töten der Hunde in der Region. Tierschützer weisen auf Beispiele wie Rumänien hin, wo es zu großangelegten und von der EU finanzierten Tötungen gekommen ist. Es besteht jedoch Grund zur Annahme, dass dieses Vorgehen kontraproduktiv sein könnte.
Laut Mark Jones von der Humane Society International http://hsi.org werden diese Tötungen auf eine sehr brutale Art und Weise durchgeführt. Zusätzlich werden die Hundepopulationen verändert. Das führt zu vermehrten Kontakten zwischen den Tieren. Die Folge kann ein höherer Anteil an infizierten Tieren als vorher sein, betont der Experte.
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Ansprechpartner: Michaela Monschein
(Foto: pixelio.de, schergeo)
Hallo-Holstein.Redaktion: Torben Gösch