Columbus – Viele Jahre lang galt eine sofortige Operation bei Kindern als die einzige Behandlungsmöglichkeit bei einer Blinddarmentzündung. Eine neue Studie des Research Institute at Nationwide Children’s Hospital http://bit.ly/1jsqoJw hat jetzt aber nachgewiesen, dass in manchen Fällen Antibiotika alleine die bessere Alternative sein könnte, wie die New York Times berichtet.
Antibiotika statt Operation
Für die Analyse wurden 77 unkomplizierte akute Erkrankungen analysiert, die bestimmten Kriterien entsprachen. Die Patienten waren zwischen sieben und 17 Jahren alt. Ihre Schmerzen bestanden für 48 Stunden oder weniger. Die Zahl der weißen Blutkörperchen war bei ihnen mit weniger als 18.000 nur leicht erhöht. Die Computertomografien oder Ultraschalluntersuchungen zeigten, dass ihr Blinddarm nicht geplatzt war.
30 Patienten entschieden sich dafür, nicht sofort operiert zu werden und wurden mindestens für 24 Stunden intravenös mit Antibiotika behandelt. Für eine weitere Woche erhielten sie die Antibiotika in Tablettenform. Jedes Kind, bei dem sich nicht innerhalb von 24 Stunden eine Besserung einstellte, wurde operiert. Von diesen 30 Kindern benötigten zwei innerhalb von 24 Stunden eine OP. Ein drittes Kind wurde einen Tag nach der Entlassung operiert, da sich die Symptome nicht ausreichend verbessert hatten. Keines litt in der Folge an Komplikationen.
Paradigmenwechsel erforderlich
Die anderen 27 Kinder fehlten weniger Tage in der Schule und konnten ihre Aktivitäten früher aufnehmen als die Kinder, bei denen eine OP durchgeführt worden war. Laut Katherine J. Deans, eine der Studienautorinnen, gelten OPs bei Blinddarmentzündungen schon seit so langer Zeit als die einzige Behandlungsmöglichkeit, dass für andere Alternativen ein deutlicher Paradigmenwechsel erforderlich wäre. Die Ergebnisse wurden im Journal of the American College of Surgeons http://bit.ly/1rmYAKV veröffentlicht.