Haut der Zukunft: Nachschub kommt aus dem Labor (Foto: kcl.ac.uk)

Menschliche Haut aus Stammzellen hergestellt – Alternative zu Tierversuchen bei der Erprobung von Medikamenten

London – Menschliche Haut, die im Labor hergestellt worden ist, kann bald Tiere bei Tests für Medikamente und Kosmetika ersetzen. Wissenschaftler des King’s College London http://kcl.ac.uk haben eine Schicht menschlicher Haut aus Stammzellen entstehen lassen. Diese Zellen wurden bereits in der Vergangenheit zu menschlicher Haut umgewandelt. Laut dem Team um Dusko Ilic ist das Resultat wirklicher Haut noch ähnlicher, da es über eine durchlässige Barriere verfügt.Haut der Zukunft: Nachschub kommt aus dem Labor (Foto: kcl.ac.uk)

Kostengünstiges Verfahren

 

Die äußerste Schicht der Haut, die Epidermis, bietet eine schützende Barriere, die verhindert, dass Feuchtigkeit austritt und Mikroben eindringen. Aus Biopsieproben wurde bereits seit Jahren Epidermen hergestellt, die aktuelle Studie geht jedoch einen Schritt weiter. Die Wissenschaftler setzten umprogrammierte Hautzellen ein, die es ermöglichen, eine uneingeschränkte Menge der in der Epidermis hauptsächlich vorkommenden Zellen herzustellen.

Die Hautzellen wurden in einer Umgebung mit geringer Luftfeuchtigkeit hergestellt, damit erhielten sie eine Barriere, die jener von wirklicher Haut ähnlich ist. Ilic zufolge ist das neue Verfahren kostengünstig, leicht in einem größeren Ausmaß einsetzbar und wiederholbar. Das Verfahren könne nicht nur für Tests bei Medikamenten und Kosmetika, sondern auch bei der Erforschung von Hautkrankheiten eingesetzt werden. Dazu gehören Ichthyosen mit trockener, schuppiger Haut oder Ekzeme.

Erforschung der Hautbarriere

„Wir können dieses Modell einsetzen, um zu untersuchen, wie sich die Hautbarriere normalerweise entwickelt, wie diese Barriere bei verschiedenen Krankheiten beeinträchtigt wird und wie wir die Wiederherstellung unterstützen können.“ Die Forschungsergebnisse wurden im Fachmagazin Stem Cell Reports http://cell.com/stem-cell-reports veröffentlicht.

Aussender: pressetext
Ansprechpartner: Michaela Monschein
(Foto: kcl.ac.uk)
Hallo-Holstein.Redaktion: Torben Gösch