Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Waltraud „Wara“ Wende (parteilos) trieb in der vergangenen Woche nicht nur einen Keil zwischen die Universitäten in Kiel und Flensburg. Man muss auch an den von Wende veranschlagten Kosten zweifeln.
Wende plant mit der Reform den gleichen Ausbildungsgang zum Gymnasial- und Gemeinschaftsschullehrer. An zwei Hochschulstandorten (statt wie bisher nur einem) soll das nun geschehen: In Kiel und Flensburg. Noch im September 2013 hatten sich Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und die Universität Flensburg auf ein Eckpunktepapier zur Lehramtsausbildung geeinigt. Dieses sah vor, dass Kiel weiterhin 13 Fächer auf Sekundarstufe II anböte. In Flensburg, wo bisher nur für die Sekundarstufe I ausgebildet wurde, könnten dann laut Eckpunktepapier sieben Geisteswissenschaften mit Sekundarstufe II gelehrt werden. Flensburg sollte in allen anderen Fächern auf dem Niveau Sek I bleiben. Dies war ein guter Kompromiss für die Gestaltung der Lehrerausbildung in Schleswig-Holstein.
Aber die Bildungsministerin macht sich die Welt, wie sie IHR gefällt. Durch eine Pressemitteilung, nicht gerade einem der Sache angemessenen Kommunikationsmedium, platzte der Kompromiss jetzt. Statt sieben sollen nun 13 Fächer mit dem Niveau Sek II in Flensburg angeboten werden. Schnell kam es zu einer Aufkündigung der Zusammenarbeit der beiden Universitäten. War das der Plan für die Zukunft der Lehrerbildung in unserem Land, Frau Wende? Und was sollen diese Doppelstrukturen? Können wir uns die leisten?
Im Gesetzentwurf sind für den Ausbau der Strukturen, vor allem für die teuren naturwissenschaftlichen Labore, gerade mal 1,2 Mio. € angesetzt, für die Instandhaltung 1,35 Mio. € jährlich. Erst kürzlich von der Universität Kiel veröffentlichte Kalkulationen lassen an Wendes Kostenvorstellungen zweifeln. Die CAU rechnet mit mindestens 55 Millionen. Daniel Günther (MdL), hochschulpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion sagte dazu: „Die dem Ausschuss vorgelegten Angaben der Ministerin sind nicht nachvollziehbar. Die von der Ministerin genannten Summen reichen nicht im Ansatz aus, um die notwendigen zusätzlichen Einrichtungen an der Flensburger Universität zu schaffen und zu unterhalten“. Der Landesrechnungshof prüft die Zahlen jetzt. Die Finanzministerin zeigte nur blindes Vertrauen in Wendes Pläne.
Die Campus Union Kiel spricht sich deshalb immer noch klar gegen dieses Gesetzesvorhaben aus. Gute Hochschulpolitik sieht anders aus!
Aussender: Junge Union Schleswig-HolsteinAnsprechpartner: Lennard Schultz – Vorsitzender der Campus Union Kiel,
Laura May – Pressesprecherin
Hallo-Holstein.Redaktion: Torben Gösch