Hamburg – Die Union steht bei den Wählern weiter hoch im Kurs. Im stern-RTL-Wahltrend gewinnt sie im Vergleich zur Vorwoche 1 Punkt hinzu und klettert damit zum fünften Mal in diesem Jahr auf ihren bisherigen Jahresbestwert von 42 Prozent. Ihr Koalitionspartner SPD dagegen verharrt im Umfragetief: Wie in den Wochen zuvor wollen ihr nur 23 Prozent der Wähler die Stimme geben. Die Linke bleibt mit unverändert 10 Prozent in den Augen der Wähler die stärkste Oppositionspartei. Die Grünen fallen um 1 Punkt und sind mit 9 Prozent nur noch einstellig.
Viele Wähler (16 Prozent) würden für derzeit nicht im Bundestag vertretene Parteien stimmen: 6 Prozent für die AfD, 1 Punkt mehr als in der Vorwoche, unverändert 4 Prozent für die FDP und insgesamt 6 Prozent für sonstige kleinere Parteien.
Es heißt zwar, die SPD bringe – anders als die Union – viele ihrer Themen in die Regierung ein. Doch offenbar können die Sozialdemokraten davon nicht profitieren. Forsa-Chef Manfred Güllner erklärt das damit, dass die SPD mit ihrem Programm schon bei der letzten Wahl nicht erfolgreich gewesen sei. Die Partei habe es wie schon 2009 versäumt, die Ursachen ihrer Niederlage zu analysieren, so Güllner im Hamburger Magazin stern. „Dann nämlich wäre ihr klar geworden, dass zwar eine Mehrheit den Mindestlohn, die Rente mit 63 oder die Energiewende prinzipiell befürwortet – aber richtig wichtige und die Menschen in ihrem Alltag bedrängende Probleme sind dies nicht.“
Die Kanzlerin hingegen entspreche mit ihrem unspektakulären Politikstil weiterhin eher dem Lebensgefühl der Menschen und ihrem Bedürfnis nach Sicherheit. Güllner: „Weil die SPD die Themen ihres nicht erfolgreichen Wahlkampfs bruchlos in der Regierungsarbeit weiterverfolgt, verliert sie auch noch einen Teil jener Wähler, die sie im September nur aus Loyalität gewählt haben.“
Datenbasis: Das Forsa-Institut befragte vom 24. bis 28. März 2014 im Auftrag des Magazins stern und des Fernsehsenders RTL 2501 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei ± 2,5 Prozentpunkten.
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