(Bonn, Hamburg, 28.03.2014) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) fordert erneut das „drängend notwendige Verbot aller Uranhexafluorid-Transporte“, so BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz. Anlass der erneuten Forderung des BBU ist ein weiterer Schiffstransport mit Uranhexafluorid, der für den kommenden Mittwoch (2. April) am Unikai in Hamburg erwartet wird.
Immer wieder wurden und werden die hochgefährlichen Uranhexafluorid-Transporte über norddeutsche Häfen abgewickelt. Zudem wird das Material mit LKW und Sonderzügen quer durch das Bundesgebiet transportiert. Ziel und Abfahrtsort sind dabei oftmals die Uranfabriken im emsländischen Lingen und im westfälischen Gronau. Beide Anlagen haben unbefristete Betriebsgenehmigungen und dienen der Versorgung zahlreicher Atomkraftwerke weltweit mit Nuklearmaterial.
Besonders die Häfen von Hamburg und Rostock sind in der letzten Zeit massiv als Verladehäfen für Nuklearmaterial negativ in die Schlagzeilen gekommen. Vor rund einem Jahr brach in einem Frachter im Hamburger Hafen, der Uranhexafluorid geladen hatte, ein Feuer aus und erst vor wenigen Tagen hat eine schwedische Zeitschrift über Uranhexafluoridtransporte auf Passagierfähren zwischen Rostock und Trelleborg berichtet.
Der BBU fordert, dass alle nordeutschen Häfen für den Umschlag von Nuklearmaterial entwidmet werden. Konkret vom Hamburger Senat fordert der BBU, dass er bezüglich des für Mittwoch erwarteten Uran-Frachters gemäß einem kanadischen Vorbild offen Herkunftshafen, Gefahrgutklassen, Transportwege und beteiligte Firmen der Öffentlichkeit und den Medien im Vorwege mitteilen soll.
Am 13.3.2014 war es im kanadischen Hallifax zu einem sehr gefährlichen Unfall beim Transport von angereichertem Uranhexafluorid gekommen. Ein Container mit Uranhexafluorid stürzte auf sdas Deck eines Containerschiffs. Verwickelt in den Vorfall war nach Medienberichten der Atomfrachtschiff „Atlantic Companion“. Er wird jetzt verspätet, voraussichtlich am 2. April, am Unikai in Hamburg erwartet.
Gegen die Urantransporte, aber auch generell gegen Atomanlagen und Atomwaffen, richtet sich der Ostermarsch, der Karfreitag an der Gronauer Urananreicherungsanlage stattfinden wird. In Nordeutschland wird zudem am 28. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe (26. April) gegen die Atomenergienutzung demonstriert. Der BBU ruft ebenso wie viele andere Initiativen und Verbände zur Teilnahme an den Aktionen auf. Mehr dazu unter http://www.ostermarsch-gronau.de und unter http://akw-brokdorf-abschalten.de.
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V.