Michigan/Hamburg – Forscher der University of Michigan http://umich.edu haben einen ultradünnen Bildverarbeitungs-Sensor entwickelt, der in Kontaktlinsen und andere Devices integriert werden könnte, um eine gute Sicht bei Nacht zu ermöglichen. Mithilfe von zwei zusammengepressten Schichten Graphen haben die Wissenschafter diesen Breitband-Sensor geschaffen, der vom sichtbaren Licht bis zum mittleren Infrarotbereich jedes Spektrum abdeckt.
Für nachts Arbeitende sinnvoll
„Die Verbesserung der menschlichen Sehkraft begeistert die Menschen schon lange. Bereits im alten Ägypten wurde mit Kristallen gearbeitet und Leonardo da Vinci soll schon vor über 500 Jahren mit kontaktlinsenartigen Modellen experimentiert haben“, erklärt Zukunftsforscher Ulrich Reinhardt von der Stiftung für Zukunftsfragen http://stiftungfuerzukunftsfragen.de im Gespräch mit pressetext.
Dem Experten zufolge wären derartige Linsen vor allem für nachts Berufstätige von großem Nutzen. „Nicht nur die Arbeit der Polizisten, Fernfahrer und des Sicherheitspersonals könnte durch den Einsatz solcher Gadgets erleichtert werden. Auch im militärischen Bereich wäre diese Innovation von Vorteil“, erläutert Reinhardt. Ebenso könnten Normalbürger von einer solchen Linse profitieren. „Beispielsweise die älter werdende Gesellschaft könnte sich bei Dämmerung sicherer zu Fuß oder mit dem Auto fortbewegen“, führt der Experte an.
Material reagiert auf Photonen
Trotz der universalen Einsatzmöglichkeiten gäbe es einiges zu bedenken. „Vielleicht sollten solche Kontaktlinsen jedoch nur per Rezept erhältlich sein, sonst würden sie auch die Arbeit von Dieben und Einbrechern deutlich erleichtern“, wendet der Zukunftsforscher ein. Überdies wäre es ideal, wenn sich die Linsen der jeweiligen Helligkeit anpassen würde, um bei einem plötzlichen Helligkeitswechsel nicht geblendet zu sein. „Zukünftig erwarte ich eine Weiterentwicklung solcher Linsen, damit eines Tages auch Informationen in Text- und Bildqualität offeriert werden können“, prognostiziert er.
Der Prototyp dieses Sensors ist noch kleiner als ein Fingernagel. Den Forschern zufolge wäre es aber denkbar, ihn noch weiter zu verkleinern. Aufgrund seines ultradünnen und transparenten Designs könnte er spielend leicht in eine Kontaktlinse oder sogar in ein Smartphone eingebaut werden. Da das einzigartige Material sehr stark regiert, wenn es von Photonen getroffen wird, eignet es sich ideal als Lichtsensor. Dieser Effekt kann gemessen und in ein Bild verwandelt werden.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Carolina Schmolmüller
Kontaktlinse: Sensor ließe sich integrieren (Foto: pixelio.de/Jürgen Werres)