Hamburg – Schon bald muss Uli Hoeneß seine Strafe im Gefängnis Landsberg antreten. Zu dreieinhalb Jahren Haft haben die Richter ihn verurteilt, weil er durch seine Zockereien in der Schweiz 28,5 Millionen Euro Steuern hinterzogen hatte. Ist das gerecht? Ja, sagen nach einer Umfrage für das Hamburger Magazin stern 53 Prozent der Deutschen. 37 Prozent empfinden den Richterspruch als zu milde. Vor allem Ostdeutsche (45 Prozent) und Befragte mit formal geringerer Bildung (46 Prozent) hätten sich eine höhere Strafe gewünscht. 8 Prozent aller Befragten meinen, das Urteil sei zu hart ausgefallen.
Obwohl sich mehr als die Hälfte der Deutschen mit dem Hoeneß-Urteil zufrieden äußert, ist das Gefühl der Ungleichbehandlung doch weit verbreitet. Dem Satz „Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen“ stimmen laut der stern-Umfrage 63 Prozent der Bürger zu. Überdurchschnittlich hoch ist auch hier die Bejahung bei den Ostdeutschen (74 Prozent) und Befragten mit Hauptschulabschluss (77 Prozent). 34 Prozent der Deutschen halten die Aussage für nicht zutreffend.
Einmütig sind die Bundesbürger der Ansicht, dass der Richterspruch dem FC Bayern nicht schaden wird. Nur 15 Prozent glauben dies. 80 Prozent sehen keine Schwächung des Fußballvereins.
Datenbasis: Das Forsa-Institut befragte am 13. und 14. März 2014 im Auftrag des Magazins stern 1003 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei ± 3 Prozentpunkten.
Quelle: stern