Los Angeles – Der Datenspionageskandal rund um den US-Whistleblower Edward Snowden hat im Mobilfunkbereich nicht nur bei den Nutzern, sondern auch bei den Herstellern einen Umdenkprozess in Gang gesetzt. Während es diesen bislang vorwiegend darum ging, Konsumenten mit Design und Funktionalität zu locken, rücken nun Sicherheitsaspekte in den Vordergrund. Bestes Beispiel hierfür ist das „Privacy Phone“ des US-Anbieters FreedomPop http://freedompop.com . Das Gerät wird als „bislang einziges vollkommen sicheres Smartphone der Welt“ beworben: Jegliche Kommunikation wird mit einer 128-Bit-Verschlüsselung versehen, App- und Internetdaten werden über ein sicheres VPN-Netzwerk transferiert.
„Angesichts der kürzlich aufgedeckten Verletzungen der Privatsphäre von Konsumenten quer über alle sozialen Netzwerke und mobilen Endgeräte hinweg, ist Datensicherheit für viele Amerikaner immer wichtiger geworden“, so Steven Sesar, COO von FreedomPop, gegenüber dem Hightech-Portal TechCrunch. Es sei das gute Recht jedes Bürgers, geschützt und anonym kommunizieren zu können. „Große Anbieter haben nicht die nötige Flexibilität, das Verlangen oder die Kreativität, um in die Privatsphäre ihrer User zu investieren“, meint Sesar.
Anonymes Surfen
Bei FreedomPop sieht man das grundlegend anders. „Wir sind mit diesem Ansatz nicht einverstanden und haben die Herausforderung angenommen, ein wirklich sicheres Handy zu einem erschwinglichen Preis anzubieten“, meint Sesar. Herausgekommen ist ein Smartphone, das jegliche Kommunikation wie Telefonate oder SMS-Nachrichten mit einer 128-Bit-Verschlüsselung versieht – „dieselbe qualitätsgeprüfte Methode, auf die auch Banken oder Regierungsbehörden setzen“, betont der Hersteller. Dadurch soll ein vollkommen anonymes Surfen im Web möglich sein.
Zusätzlich werden Daten von verwendeten Apps und Online-Services ausschließlich über ein speziell gesichertes VPN-Netzwerk transferiert, um eine potenzielle Infizierung mit Schadsoftware zu vermeiden. „Schädliche Webadressen und Phishing-Seiten, die darauf abzielen, vertrauliche persönliche Daten inklusive Passwörtern zu stehlen, werden blockiert“, versichert FreedomPop. Auch unerwünschte eingehende Anrufe und SMS-Botschaften sollen sich genauso leicht unterbinden lassen.
Zehn Dollar pro Monat
Der „erschwingliche Preis“ des Privacy Phones, das schon jetzt liebevoll auch als „Snowden Phone“ bezeichnet wird, beläuft sich auf 189 Dollar (rund 138 Euro). Das Gerät selbst entpuppt sich dabei bei genauerer Betrachtung als Samsug Galaxy II. Dieses wird ohne Vertrag angeboten und kommt mit einem dreimonatigen Bundle von unlimitierten Sprach- und Textnachrichten sowie 500 Megabyte Datenvolumen daher. Nach Ablauf dieser Zeit fällt dann eine Gebühr von zehn Dollar pro Monat an, die sich auf Wunsch auch mittels Bitcoins begleichen lässt.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Markus Steiner
“Snowden Phone“: Sicherheit geht vor (Foto: freedompop.com)