Impfspritze: Indien macht große Fortschritte (Foto: pixelio.de, seedo)

Indien im Kampf gegen Kinderlähmung erfolgreich – Bestätigung der Weltgesundheitsorganisation für Februar 2014 erwartet

Genf – Drei Jahre sind in Indien seit der letzten gemeldeten Kinderlähmung vergangen. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO http://who.int ist damit ein Meilenstein im weltweiten Kampf gegen die Krankheit erzielt worden. Damit scheint der Erfolg eines der größten Gesundheitsthemen Indiens bestätigt. Erreicht wurde dieser durch umfassende und anhaltende Impfprogramme. Der indische Gesundheitsminister bezeichnete die Erreichung dieses Ziels als Durchbruch.Impfspritze: Indien macht große Fortschritte (Foto: pixelio.de, seedo)

Masern als nächstes Ziel

 

2012 hat die WHO Indien von der Liste der Länder, in denen die Kinderlähmung endemisch ist, entfernt. Diese Liste bezieht sich auf Länder, in denen sich das Virus frei verbreitet und die Infektionskrankheit noch nicht gestoppt werden konnte. Pakistan, Afghanistan und Nigeria bleiben weiterhin gelistet.

Die Experten erwarten nach der Prüfung der letzten Proben, dass die WHO im Februar Indien offiziell als frei von Kinderlähmung erklärt. Laut Hamid Jafari von der WHO hat sich Indien neue wichtige Gesundheitsziele gesetzt. Als nächstes soll das Land frei von Masern werden. 2011 wurde in Indien nur ein Fall von Kinderlähmung gemeldet. 2009 erkrankten noch 741 Personen. Die letzte Patientin war ein 18 Monate altes Mädchen aus West Bengal. Ihr Vater räumt ein, dass es ein schwerer Fehler gewesen sei, nur seinen Sohn hat impfen zu lassen.

Impfprogramme erfolgreich

Nach der Ausrottung der Pocken im Jahr 1980 ist die Kinderlähmung die zweite Krankheit, die Indien durch Impfungen ausgerottet hat. Fast 2,3 Mio. Freiwillige impfen rund 170 Mio. Kinder während jeder dieser Impfaktionen. Diese Krankheit kann zu schweren Beeinträchtigungen und zum Tod führen. Kinderlähmung war noch in den 1980er-Jahren in über 100 Ländern verbreitet. Als Folge der Krankheit erlitten mehr als 350.000 Menschen jährlich Lähmungen. Die Anzahl der weltweiten Erkrankungen ist 2013 auf 372 gesunken.

Trotz der Impfungen, die seit 25 Jahren durchgeführt werden, könnte die Erkrankung in einigen Ländern erneut auftreten. Die meisten neuen Fälle wurden 2013 in Konfliktgebieten wie Somalia und Syrien gemeldet. In beiden Ländern galt die Krankheit in der Vergangenheit als ausgerottet. Impfungen werden auch in Teilen von Pakistan nicht mehr durchgeführt. Experten befürchten, dass sich die Krankheit ohne eine sofortige Wiedereinführung der Impfungen über die Grenzen hinweg nach Indien weiter verbreiten könnte.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Michaela Monschein
Impfspritze: Indien macht große Fortschritte (Foto: pixelio.de, seedo)