New York/Peking – Der geplante Waffendeal zwischen China und der Türkei in Höhe von knapp 3,5 Mrd. Dollar sorgt für gehörig Unruhe in Washington. Einem Bericht der New York Times zufolge will die Volksrepublik ihren Einfluss im globalen Rüstungsgeschäft deutlich ausbauen. An vorderster Front steht dabei die China National Precision Machinery Import-Export Corporation. An die Türkei soll die Firma dem Vernehmen nach bald ein Hightech-Raketenabwehr-System liefern.
Exporte um 162 Prozent gestiegen
Obwohl die USA laut einer Erhebung der Beratungsfirma IHS Jane’s http://janes.com derzeit mit 39 Prozent Weltmarktanteil die deutliche Führungsposition als Waffenexporteur haben, ist die zunehmende Konkurrenz aus China beträchtlich. Das zeigt sich vor allem mit einem Blick auf die neueste Zahlen des Stockholmer Friedensinstituts Sipri http://sipri.org . Demnach sind die Waffenexporte aus China in den vergangenen fünf Jahren um 162 Prozent stark gestiegen.
In der Folge liegt das Reich der Mitte bei dem Verkauf von Kampfflugzeugen, Raketen sowie Kriegsschiffen schon auf Platz vier – und damit vor Großbritannien. Zum Vergleich: Noch vor fünf Jahren hat das Land nur Rang acht der weltweit wichtigsten Waffenexporteure belegt. Im aktuellen Fall des bevorstehenden Deals mit der Türkei soll vor allem der Preis den Ausschlag gegeben haben – das Angebot der Chinesen soll deutlich unter dem der Konkurrenz liegen.
Washington hat „ernsthafte Bedenken“
Das US-Außenministerium sieht den Deal zwischen China und der Türkei kritisch. Man habe der Türkei mitgeteilt, dass „ernsthafte Bedenken“ aufgrund des Waffengeschäfts bestünden. Die Amerikaner befürchten zum einen, dass es Probleme bei der Einbindung des chinesischen Systems namens „HQ-9“ in die Nato-Luftüberwachung geben könnte. Zum anderen kritisiert Washington, dass China auch Waffen in den Iran, nach Syrien und Nordkorea liefert.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Florian Fügemann
Jet: Chinas Waffenindustrie gewinnt Marktanteile (Foto: pixelio.de, Winternitz)