Berlin – Orang-Utans und Gorillas erkennen andere Tiere auf Bildern. Die beiden Affenarten können demnach andere Lebewesen kategorisieren. Die Verhaltensforscherin Jennifer Vonk von der Oakland University http://oakland.edu hat diese Fähigkeit der Affenrassen erforscht.
Bildung von Kategorien
„Orang-Utans und Gorillas scheinen wie Menschen die Fähigkeit zu haben, sich ein Konzept von Formen und Arten zu machen“, sagt Vonk. Auch können Menschen ohne Hintergrundwissen über das Tierreich bestimmte zoologische Kategorien bilden. Sie unterscheiden in der Regel zwischen Säugetieren, Vögeln oder Reptilien.
Kinder können eine zoologische Kategorisierung machen: Säugetiere tragen meistens einen Pelz, Vögel haben Federn und Reptilien verfügen über Schuppen. Vonk hat die Gorillas und Orang-Utans darauf getestet, ob sie auch diese für den Menschen einfache Kategorisierung ebenfalls vollziehen können.
Ordnungsschema verstanden
Auf einem Touchscreen sollten die Menschenaffen Bilder von Tieren ordnen. Die Testtiere wurden bei richtigen Antworten mit Nüssen belohnt. Die Affen sollten Insekten, Reptilien, Fische, Vögel, Säugetiere in Gruppen einordnen. Die Affen verstanden das Ordnungsschema. Die Verhaltensforscherin meint, dass die menschenähnlichen Affen ähnlich ordnend denken können wie Menschen.
Zumindest haben die Gorillas und Orang-Utans ähnliche Fähigkeiten wie Kleinkinder. Vonk hat auch nicht-menschenähnliche Affenarten untersucht. Die Ergebnisse waren nicht so eindeutig wie bei den Menschenaffen. Das belegt, dass die Menschenaffen ähnlich abstrakt und kategorisierend denken können wie Menschen.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Oranus Mahmoodi
Gorilla: kann zum Beispiel Bären erkennen (Foto: J. Vonk, Oakland University)