Heidelberg – Forscher des Herzzentrums am Universitätsklinikum Heidelberg http://klinikum.uni-heidelberg.de erforschen die Möglichkeiten der Gentherapie, um krankhafte Veränderungen am transplantierten Herzen zu blockieren. Sie entwickeln Methoden, um der chronischen Abstoßung bei Spenderherzen auf molekularer Ebene gegenzusteuern.
„Abstoßungsreaktionen sind sehr häufig bei transplantierten Herzen – um die Abstoßung zu verhindern, bekommen die Patienten Medikamente“, so Anette Tuffs vom Uniklinikum Heidelberg gegenüber pressetext.
Suche nach Therapien
Die Methoden der Mediziner beruhen auf der Gentherapie. Künstlich erzeugte Stückchen Erbinformation sollen in die Zellen der Blutgefäßwände des Herzens eingebracht werden. Die neuen DNS-Stücke sollen die Zellen in der Folge gezielt umprogrammieren, so dass schädliche Umbauprozesse in den Herzgefäßen verhindert werden. Zunächst wird die Methode in Tierversuchen erprobt.
„Bisher stehen keine Therapien zur Verfügung, um die chronische Abstoßung zu stoppen; Gefäßstützen oder Bypässe eignen sich nur in Einzelfällen“, sagt Klaus Kallenbach, Arbeitsgruppenleiter an der Universitätsklinik für Herzchirurgie Heidelberg. Wegen des Mangels an Spenderorganen haben die Patienten auch nur sehr geringe Chancen, ein neues Herz zu erhalten. „Wir brauchen daher dringend neue Therapieansätze“, sagt der Herzchirurg.
Funktionszeit verlängern
Im Tierversuch mit Mäusen werden die Spenderherzen mit der Gentherapie behandelt, bevor sie dem Empfängertier eingepflanzt werden. Wie gut die vorbeugende Behandlung wirkt und wie lange die Wirkung anhält, sollen die geplanten Tests zeigen. „Sollte sich die Gentherapie im Tierversuch bewähren, hätten wir auf lange Sicht vielleicht die Chance, die Funktionszeit der Spenderherzen zu verlängern“, hofft Rawa Arif, wissenschaftlicher Assistent in der Klinik für Herzchirurgie und verantwortlicher Operateur in diesem Projekt.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Oranus Mahmoodi
Herz: Spenderorgane sind immer mit Risiko verbunden (Foto: pixelio.de, S. Pelz)