Hamburg – Die Sieger beim Deutschen Radiopreises 2013 stehen fest. In einer großen Gala wurden am Donnerstagabend (5. September) in Hamburg in zehn Kategorien die besten Radiomacher und Hörfunkproduktionen des Jahres 2013 ausgezeichnet. Der Beirat des Deutschen Radiopreises verlieh außerdem zwei Sonderpreise. Gefeierte Künstler wie Cro, Die Toten Hosen, die Gruppe Hurts, Jamie Cullum und Sean Paul sorgten bei der Veranstaltung mit spektakulären Auftritten für den musikalischen Rahmen. Prominente Laudatoren übergaben die Preise an die Gewinner, die eine unabhängige Jury des Grimme-Instituts ausgewählt hatte.
Barbara Schöneberger moderierte die Gala in der Veranstaltungshalle „Schuppen 52“ mitten im Hamburger Hafen. 61 öffentlich-rechtliche und private Radiosender in ganz Deutschland übertrugen die Show live. Im Internet lief die Verleihung als Livestream auf deutscher-radiopreis.de. Sina Peschke, LandesWelle Thüringen, und Andreas Kuhlage, N-JOY kommentierten das Geschehen für die Radiohörer. Die Aufzeichnung ist zudem zeitversetzt in allen Dritten Fernsehprogrammen der ARD zu sehen.
Und das sind die Gewinner:
Beste Comedy
104.6 RTL Berlins Hitradio
„Ungefragt Nachgefragt – Deutschlands geheimstes Radioquiz“
Olaf Heyden alias Jürgen Kerbel
Begründung der Grimme-Jury: „Ungefragt Nachgefragt“ gelingt es, die bekannte Comedyform „Spaßtelefon“ um eine neue, witzig-kluge Variante zu bereichern: Der Comedian Jürgen Kerbel ruft ahnungslose Menschen an, die nicht wissen, dass sie Teil einer Radio-Quizshow sind. Eine geistreiche Kombination aus Telefon-Comedy und Quiz.
Beste Innovation
SWR3 und DASDING „
News for Natives“
Christoph Ebner und Edgar Heinz
Begründung der Grimme-Jury: SWR3 und DASDING bilden mit einem crossmedialen Nachrichten-Konzept in der SWR3 Pop-Unit junge Lebenswelten durch Beiträge der „Digital Natives“-Reporter ab. Viele Themen entstehen im Social Web, bei aktiv beteiligter Community. Dieser innovative Prozess führt zur Einheit von Radio und Social Media.
Bestes Interview
hr, YOU FM
„Ein Leben mit dem Tod“
Emily Kavanaugh und Johannes Sassenroth
Begründung der Grimme-Jury: YOU FM-Moderator Johannes Sassenroth nimmt die Hörer mit in den Alltag des schwer körperbehinderten Christian, in dessen Leben der Tod mitschwingt. Trotz lediglich mittelbarer Kommunikation via Sprachcomputer entsteht ein offenes Gesprächsklima, das den Hörer unmittelbar teilhaben lässt und bewegt.
Beste Nachrichtensendung
NDR 2
„Der NDR 2 Kurier“
Petra Sander und Carsten Schmiester
Begründung der Grimme-Jury: Der NDR 2 Kurier bietet eine frische und gekonnte Nachrichtenmischung, mit prägnanten Hintergründen bei den breiter gefächerten Hauptthemen und sympathischer Nähe zum Höreralltag, in gelungener Balance bei Themen und Machart. Ebenso vorbildlich: das klare Radiodeutsch ohne Sprechblasen und Worthülsen.
Bester Moderator
rbb, radioeins
„radioeins mit Volker Wieprecht“
Volker Wieprecht
Begründung der Grimme-Jury: Volker Wieprecht ist unverwechselbar. Man hört den Journalisten, der sich mit unterschiedlichsten Themen adäquat und intensiv auseinandersetzt. Und man hört den Menschen, der neugierig und offen ist, lustig und nachdenklich, kritisch und warmherzig. Eine seit 25 Jahren einzigartige Kombination im deutschen Hörfunk.
Beste Moderatorin
Antenne Niedersachsen
„Niedersachsen am Morgen“
Wenke Weber
Begründung der Grimme-Jury: Wenke Weber bringt frischen Wind und hörbar gute Laute in die Morgenshow von Antenne Niedersachsen. Ihre größte Stärke: Sie mag die Menschen, mag ihr Publikum. Ohne Zweifel gehört sie zu den herzlichsten Moderatorinnen Deutschlands. Und zu jenen, die direkten Kontakt zur Hörerschaft suchen – ganz vorbildlich.
Beste Morgensendung
Radio Hamburg
„Die Radio Hamburg Morning-Show“
John Ment und Horst Hoof
Begründung der Grimme-Jury: Mit außergewöhnlicher Kreativität, einer Menge Spaß und beständig hoher Professionalität bietet die Radio Hamburg Morning-Show jeden Tag eine attraktive Mischung aus spontanen Gags, spannenden Dialogen, selbst entwickelten Comedy-Serien mit Service, Information und authentischen Persönlichkeiten.
Beste Programmaktion
HIT RADIO FFH
„Wolkenkratzer-Festival 2013“
Geraldine Pfeffer und Hans-Dieter Hillmoth
Begründung der Grimme-Jury: Der Sender versetzt mit dem atemberaubenden Spektakel eine ganze Stadt in den Ausnahmezustand. Er hat dieses Fest der Superlative erfunden, minutiös geplant und „on-air“ wie „off-air“ mit vielen emotionalen Höhepunkten in Perfektion angeboten: direkt vor Ort und im medialen Mix, der emotional bewegt.
Beste Reportage
MDR INFO
„Typisch Polen!“
Michael Kaste und Andreas Herrler
Begründung der Grimme-Jury: Andreas Herrler schaut bei seiner Polen-Reise neugierig hin und entdeckt dabei vornehmlich vermeintlich Untypisches. Das unerwartete Fazit des sympathischen Hörstücks: „Typisch“ ist inzwischen der entspannte Umgang mit der eigenen Geschichte. Das ist zeigefingerfreies Radio mit Überraschungs- und Lern-Effekt.
Beste Sendung
ANTENNE BAYERN
„Die jungen Wilden“
Kristina Hartmann und Andreas Christl
Begründung der Grimme-Jury: Jung, frisch, kreativ, anders – so klingen „Die jungen Wilden“. Eine Show junger Talente und Auszubildende des Senders mit vielen ungewöhnlichen Eigenschaften und Merkmalen. In selbst entwickelten Rubriken zeigt der Nachwuchs, was er kann. Das ergibt unverbrauchtes und hoffnungsvolles Radio abseits der üblichen Regeln.
Die Sonderpreise des Beirats gingen an die Rockband „Die Toten Hosen“ und an die SWF3-Legende Hans-Peter Stockinger.
Hochrangig war auch wieder die Liste der Laudatoren: der Sänger Campino, der DJ, Produzent und Moderator Paul van Dyk, die Moderatorin Sonya Kraus, die Schauspielerinnen Anna Maria Mühe und Bettina Zimmermann, der Sänger Wolfgang Niedecken, die Moderatoren Matthias Opdenhövel, Frank Plasberg und Thomas Roth, Medienmanager Helmut Thoma, die Chefredakteurin und Journalistin Patricia Riekel sowie der Comedian und Schauspieler Ralf Schmitz übergaben die Preise.
Radiofans und -macher diskutierten und kommentierten das Event live in sozialen Netzwerken wie Twitter oder Facebook und in einem Liveblog mit Social Stream.
Stifter des Deutschen Radiopreises sind die Hörfunkprogramme der ARD und die Privatradios in Deutschland sowie Deutschlandradio. Zu den Kooperationspartnern zählen neben dem Grimme-Institut die Freie und Hansestadt Hamburg, die Radiozentrale – eine gemeinsame Plattform privater und öffentlich-rechtlicher Sender zur Stärkung des Hörfunks – sowie die Radio-Vermarkter AS&S Radio und RMS. Die Federführung liegt beim Norddeutschen Rundfunk.
Norddeutscher Rundfunk