Bischkek – Ein 15 Jahre alter Hirte ist in Kirgisistan an der Beulenpest gestorben. Dabei handelt es sich laut offizieller Stellen um den ersten Fall, der in dem Land seit 30 Jahren gemeldet worden ist. Der Teenager scheint von infizierten Flöhen gebissen worden zu sein.
Es wird derzeit versucht, die Angst vor einer drohenden Epidemie einzudämmen. Mehr als 100 Personen wurden in Quarantäne geschickt. Der „Schwarze Tod“ war im Mittelalter in Europa für den Tod von rund 25 Mio. Menschen verantwortlich. Heute tritt diese Krankheit nur noch selten auf.
Über 2.000 Personen getestet
Der verstorbene Teenager Temir Issakunov stammte aus einem Bergdorf im Nordosten des Landes, nahe der Grenze zu Kasachstan. „Wir gehen davon aus, dass der Patient durch Flöhe mit der Pest infiziert worden ist“, erklärt Tolo Isakov, ein offizieller Vertreter des Gesundheitsministeriums http://www.med.kg .
Teams sind bereits in die Region geschickt worden, um Nagetiere zu beseitigen, die als Träger der Flöhe gelten, die das tödliche Bakterium in sich tragen. Issakunov starb bereits in der vergangenen Woche. Ärzte haben jedoch erst jetzt die Todesursache festgestellt. Mehr als 2.000 Personen werden derzeit in der Region Issik-Kul auf Beulenpest getestet. Kontrollpunkte wurden eingerichtet. Reisen und der Transport von lebenden Tieren wurden eingeschränkt.
Ausgeweitete Grenzkontrollen
Zusätzlich zu den Quarantänemaßnahmen verschreiben Ärzte derzeit Antibiotika. Kasachstan hat laut Berichten außerdem die Grenzkontrollen verschärft, um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Laut der Weltgesundheitsorganisation http://who.int ist es 2010 in Peru zum letzten größeren Ausbruch der Beulenpest gekommen. Zwölf Personen wurden damals infiziert.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Michaela Monschein
Pest-Bakterien: gelten seit dem Mittelalter als ausgerottet (Foto: SPL)