Hamburg – Pfannen mit Anti-Haft-Beschichtung können giftiges Benzol in bedenklicher Konzentration in die Umgebungsluft abgeben. Dies hat eine Untersuchung im Auftrag des Wirtschafts- und Verbrauchermagazins „Markt“ vom NDR Fernsehen ergeben. Dabei hat das mit der Prüfung betraute Labor für Umwelt- und Produktanalytik der DEKRA fabrikneue, direkt aus der Verpackung entnommene Anti-Haft-Pfannen auf einem handelsüblichen Haushaltsherd stark erhitzt. Die anschließende Analyse wies bei einem Pfannen-Modell Benzol in einer Konzentration nach, die bei mehr als dem 625-fachen des in Deutschland gebräuchlichen Orientierungswertes für Innenräume lag. Auch bei zwei weiteren Produkten stieß das DEKRA-Labor auf bedenkliche Benzolwerte. Insgesamt wurden drei Anti-Haft-Modelle namhafter Hersteller und Händler untersucht.
Benzol kann nachweislich zu schweren gesundheitlichen Schäden wie etwa Krebs führen. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO gibt es für Benzol keinen unbedenklichen Wert. Sie hält es deshalb für angebracht, die Innenraumkonzentration weitgehend zu reduzieren. Toxikologen mahnen beim Benzol ein generelles Minimierungsgebot an.
Sämtliche mit den „Markt“-Recherchen konfrontierten Hersteller und Händler der Pfannen sehen nicht, dass von ihren Produkten eine Gefahr für die menschliche Gesundheit ausgehen könne. Immerhin zwei Händler räumten „Markt“ gegenüber jedoch ein, dass bei einer Überhitzung der von ihnen vertriebenen Anti-Haft-Pfannen der Austritt von Benzol möglich sei. Zwar wird in deren Gebrauchsanleitungen vor zu starker Erhitzung in leerem Zustand gewarnt – ein Hinweis auf das dabei freigesetzte Benzol ist jedoch nicht vorhanden. Bei der dritten untersuchten Pfanne fehlt jegliche Warnung vor einer Überhitzung des Produkts.
Mehr zum Thema in der Sendung „Markt“ am Montag, 26. August 2013, um 20.15 Uhr im NDR Fernsehen.
NDR Norddeutscher Rundfunk