OP-Besteck: Operationen gegen Alterserscheinungen (Foto: flickr.com/ShootJoeC)

Schönheits-OPs machen nicht attraktiver – Patienten werden nach Eingriff um drei Jahre jünger geschätzt

New York – Ganz egal ob Facelifting oder Augenlidstraffung – Schönheitsoperationen, mit denen Alterserscheinungen in den Gesichtern der Menschen bekämpft werden sollen, lassen diese zwar ein wenig jünger, aber nicht attraktiver wirken. Zu diesem ernüchternden Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Lenox Hill Hospital http://lenoxhillhospital.org in New York. Dem Bericht der Forschergruppe zufolge wird das Alter von Patienten, die sich einer entsprechenden zumeist recht teuren und mitunter auch gefährlichen Operation aussetzen, nach dem Eingriff im Durchschnitt um drei Jahre jünger geschätzt. Die gleichen Personen wirken dabei aber erstaunlicherweise keineswegs attraktiver als zuvor, so das Analyseergebnis.OP-Besteck: Operationen gegen Alterserscheinungen (Foto: flickr.com/ShootJoeC)

Attraktiv, jung und dynamisch

 

„Unsere Gesellschaft hat ein bestimmtes Schönheitsideal, das sowohl für Frauen als auch für Männer gilt. Alle Menschen sind bemüht, möglichst attraktiv, jung und dynamisch zu wirken“, erklärt Manfred Rützler, Präsident der Österreichischen Berufsvereinigung für Ästhetische Medizin http://schoenheitschirurgie-dornbirn.at , gegenüber pressetext. Die Attribute „jung“ und „attraktiv“ gehörten dabei unweigerlich zusammen. „Wir wissen, dass es Menschen, die als attraktiver erachtet werden, im Job leichter haben, mehr bezahlt bekommen und schneller die Karriereleiter hochsteigen“, meint Rützler. In Anbetracht dieses Umstands sei es nur logisch, dass immer mehr Menschen mit einem Eingriff liebäugeln, der ihr Äußeres positiv beeinflusst.

Die Möglichkeiten, die die Ästhetische Medizin in diesem Zusammenhang bietet, sind vielfältig. „Eine der häufigsten Operationen, die ich zurzeit durchführe, sind Oberlidstraffungen. Manche Patienten wirken danach um zehn Jahre jünger. Nicht immer ist das aber auch der Grund für den Eingriff“, schildert Rützler. Dieser sei oft in rein psychologischen Motiven zu suchen. „Die Betroffenen fühlen sich danach einfach wohler und selbstbewusster. Es gibt keinen Bereich, in dem die Patienten derart genau über Auswirkungen und Nebenwirkungen informiert werden, wie in der plastischen Chirurgie“, betont der Experte.

Keine falschen Erwartungen

„Wenn Patienten zu uns kommen, um diese Art von Schönheitsoperation durchführen zu lassen, sage ich ihnen, dass sie danach frischer, energiegeladener und nicht so müde aussehen werden“, zitiert das US-Portal LiveScience Studienautor Joshua Zimm vom Lenox Hill Hospital. Auch in der einschlägigen Fachliteratur seien vielfach ähnliche Aussagen zu finden. „Gleichzeitig vermeiden wir aber, ihnen zu sagen, dass wir sie um soundsoviele Jahre jünger oder gar attraktiver machen können. Wir wollen schließlich keine Erwartungen wecken, die wir nicht erfüllen können“, so Zimm.

Dem Fachmann zufolge ist es unbedingt erforderlich, der Frage nach einer möglichen Steigerung der Attraktivität nach Schönheitsoperationen durch weitere Forschungen auf den Grund zu gehen. „Die aktuelle Studie ist relativ klein. Eine größer angelegte Analyse könnte womöglich einen signifikanteren Unterschied aufzeigen, was die entsprechende Wirkung einer Person vor und nach einer Operation betrifft“, erläutert der Studienautor.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Markus Steiner
OP-Besteck: Operationen gegen Alterserscheinungen (Foto: flickr.com/ShootJoeC)