Karibik-Insel: Einbürgerung kostet Geld (Foto: pixelio.de/Janusz Klosowski)

Kleinstaaten bieten Einbürgerung gegen Cash – Karibikinseln konkurrieren um Superreiche – Visumpflicht fällt weg

Hongkong – In Anbetracht der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise haben Staaten zahlreiche Gegenstrategien entwickelt – angefangen bei strikten Ausgabenkürzungen über Steuererhöhungen bis hin zu Konjunkturprogrammen. Einige wenige setzen dabei auf ein besonders kontroverses Mittel: die Verleihung der Staatsbürgerschaft gegen Geld. CNN hat unlängst eine Liste jener Staaten zusammengestellt, die von besonders Wohlhabenden oft übersehen werden, obwohl sie durchaus mit gewissen Vorzügen zu punkten wissen: darunter sind Steueranreize, weiße Sandstrände oder eben die problemlose Einreise in viele Drittstaaten (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20130327004 ).Karibik-Insel: Einbürgerung kostet Geld (Foto: pixelio.de/Janusz Klosowski)

„Herausragender Charakter“ in Dominica

 

Besonders einfach ist die Einbürgerung bei dem karibischen Inselstaat St. Kitts und Nevis, dort ist das Prinzip „Pass gegen Geld“ zu 100 Prozent legal. Ab einer Zahlung von einer viertel Mio. Dollar in einen staatlichen Fonds ist man dabei. Ein Immobilieninvestment in der Höhe von mindestens 400.000 Dollar tut es aber auch. Die Einkommenssteuer liegt bei null Prozent.

Ähnlich ist die Situation in Dominica, einer Insel der Kleinen Antillen, nicht zu verwechseln mit der Dominikanischen Republik. Dort reicht sogar schon die Einrichtung eines Kontos bei der National Bank of Dominica, zumindest 100.000 Dollar sollten es aber dann schon sein. Zusätzlich braucht man einen „herausragenden Charakter“ und muss über Englisch-Grundkenntnisse verfügen. Als Gegenleistung erhält man die Möglichkeit, ohne Visum in 85 Länder einzureisen. Bei St. Kitts und Nevis sind es hingegen 130 Länder. Beide Staaten sind Teil des Commonwealth (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20130516032 )

„Außerordentliche Leistung“ in Österreich nötig

Ebenfalls auf der Liste vertreten sind Länder wie Antigua und Barbuda oder Städte wie Hongkong und Singapur. Dort sind die Hürden für die Staatsbürgerschaft bzw. eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung teilweise jedoch um einiges höher und an Bedingungen geknüpft, die nicht so leicht mit Dollar-Scheinen zu erfüllen sind. Auch Österreich findet Erwähnung.

Auf der „Insel der Seeligen“, wie Johannes Paul II. die Alpenrepublik einst bezeichnete, ist mit Geld allerdings nichts zu holen. Wenn man nicht durch Geburt oder eines zehnjährigen ununterbrochenen Aufenthalts Österreicher werden kann, bleibt einem nur mehr ein Beschluss des Ministerrats aufgrund eines nationalen Interesses. Das Gesetz verlangt dafür „bereits erbrachte und noch zu erwartende außerordentliche Leistungen im besonderen Interesse der Republik“. Diese Klausel kennt man ebenso in zahlreichen anderen Ländern. Beispielgebend dafür steht die kürzlich durchgeführte Verleihung der russischen Staatsbürgerschaft an Gérard Depardieu.

Weltweit immer mehr Millionäre

Reiche gibt es genug – und das trotz der lang anhaltenden Rezession, den überbordenden Staatsschulden und Rekordarbeitslosigkeit. Während in den klassischen Krisenländern in Südeuropa oder in weiten Teilen der USA immer mehr Menschen an den Rand ihrer Existenz gedrängt werden, ist die Zahl der Millionäre weltweit sogar gestiegen, so der aktuelle World Wealth Report 2013 http://worldwealthreport.com . Allein in Deutschland leben derzeit über eine Mio. Millionäre.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Sebastian Köberl
Karibik-Insel: Einbürgerung kostet Geld (Foto: pixelio.de/Janusz Klosowski)