Nach dem Vorrunden-Aus bei der Europameisterschaft in Israel wird Horst Hrubesch als Trainer die deutsche U21-Nationalmannschaft in die kommende Qualifikation zur Euro 2015 führen. Zu diesem Entschluss kam das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Abstimmung mit der sportlichen Leitung der Nationalmannschaft um Bundestrainer Joachim Löw und in Übereinkunft mit dem bisherigen U21-Trainer Rainer Adrion.
Der Entscheidung über den personellen Wechsel war eine sportliche Analyse vorausgegangen, die DFB-Präsident Wolfgang Niersbach nach dem frühen Ausscheiden in Auftrag gegeben hatte. Auf Grundlage dieser Analyse wurde am vergangenen Montag ein Gespräch mit Rainer Adrion geführt, in dessen Verlauf er signalisierte, dass es besser sei, mit der U 21 einen perspektivischen und unbelasteten Neuanfang zu machen. Der auf Wunsch des ehemaligen DFB-Sportdirektors Robin Dutt unmittelbar vor dem Turnier bis 2014 verlängerte Vertrag von Adrion wird einvernehmlich aufgelöst.
DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock erklärt: „Rainer Adrion hat in den vergangenen Jahren für den DFB engagierte Arbeit geleistet und dabei die Durchlässigkeit zur A-Mannschaft immer im Blick gehabt. Es ging uns deshalb nie darum, nach dem Aus bei der EM ein schnelles Bauernopfer zu suchen, sondern sachlich zu analysieren und uns gemeinsam die Frage zu stellen, wie es perspektivisch weitergehen kann. Dass Rainer Adrion in diesem Prozess klargemacht hat, dem unbelasteten Aufbau einer neuen Mannschaft nicht im Wege stehen zu wollen, spricht für ihn.“
Mit Horst Hrubesch übernimmt ein erfahrener Trainer die Nachfolge, der die U21 bereits in der Vergangenheit erfolgreich geführt hat. Bei der Euro 2009 gewann er mit dem Team um Sami Khedira, Mesut Özil, Manuel Neuer und Jérome Boateng den Titel, ein Jahr zuvor wurde er mit der U19 Europameister. Zuletzt arbeitete Hrubesch als Trainer der U18 und kann bei Neuaufbau einer U21 auf seine langjährigen Erfahrungen im Nachwuchsbereich des DFB bauen.
Horst Hrubesch sagt: „Die Betreuung der neuen U 21 ist eine hochinteressante Aufgabe, weil spektakuläre Ziele wie die EM 2015 in der Tschechischen Republik oder die Olympischen Spiele 2016 in Rio anstehen. Daher habe ich ohne Zögern zugesagt, als Helmut Sandrock mich am gestrigen Donnerstag gefragt hat.“
Bei der Suche nach dem künftigen Sportdirektor kam das DFB-Präsidium überein, die laufende Definition des Stellenprofils intern weiter zu präzisieren und daran anschließend über die Besetzung zu entscheiden. Unter anderem zu diesem Thema wurde für die kommende Woche auf Initiative des DFB-Präsidenten ein Spitzengespräch zwischen Wolfgang Niersbach, Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball sowie DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock und dem Vorsitzenden der DFL-Geschäftsführung Christian Seifert vereinbart, um offene und zuletzt in der Öffentlichkeit thematisierte Fragen zu klären.
Deutscher Fußball-Bund e.V. (DFB)