Turm: Hochqualifiziertes Personal bleibt nicht lange (Foto: pixelio.de, Souza)

Deutschland: Qualifizierte Zuwanderer bleiben nicht – 2012 haben sich nur rund 400.000 Menschen dauerhaft niedergelassen

Paris – Deutschland schafft es trotz seiner florierenden Wirtschaft nicht, gut ausgebildete Fachkräfte im Land zu halten, wie der aktuelle Migrationsausblick der OECD http://www.oecd.org zeigt. Die Zahlen sind ein Warnsignal für die Bundesregierung: Von einer Mio. Zuwanderern blieb 2012 nur ein mageres Plus von noch nicht einmal 400.000 Menschen, wenn man die Zahl der Fortzüge in dem gleichen Zeitraum berücksichtigt. In die Türkei wanderten rund 4.000 Menschen mehr ab, als umgekehrt nach Deutschland eingereist sind.Turm: Hochqualifiziertes Personal bleibt nicht lange (Foto: pixelio.de, Souza)

Bevölkerung altert und schrumpft

 

Im Gegensatz zu den 1960er- und 1970er-Jahren, in denen vornehmlich ungelernte Kräfte mit Migrationshintergrund für einfache Tätigkeiten nur für einige Jahre gefragt waren, suchen viele deutsche Unternehmen heute gezielt nach gut ausgebildeten Fachkräften mit Deutschkenntnissen. Auch die Bundesregierung setzt sich dafür ein, dass sie nicht nur für zur Überbrückung eines kurzen Engpasses, sondern wenn möglich für immer bleiben. Die Herausforderungen für die deutsche Politik sind bekannt: Eine schrumpfende und vor allem massiv alternde Gesellschaft.

Zwar kletterte die Anzahl der zugewanderten Spanier um 45 Prozent, sowie jene aus Portugal, Griechenland und Italien jeweils um mehr als 40 Prozent im Vergleich zu 2011: Das Problem ist vielmehr, dass gut qualifizierte Kräfte nicht lange im Land bleiben und eine Integration in den deutschen Arbeitsmarkt nicht gelingt. „Wenn es den Heimatländern wirtschaftlich wieder besser geht, wollen gerade die jungen Leute wieder zurück“, verdeutlicht Johann Fuchs, Analyst beim Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung http://iab.de .

2011 über vier Mio. OECD-Zuwanderer

2011 sind mehr als vier Mio. Menschen dauerhaft in die 34 OECD-Staaten eingewandert. Im Vergleich zu 2012 ist dies ein Plus von zwei Prozent. Die Beschäftigungsquote für Migranten stieg in Deutschland gegen den Trend von 2008 bis 2012 um fünf Prozentpunkte. Bei Nichtzuwanderern beläuft sich der Zuwachs im selben Zeitraum auf 1,5 Prozentpunkte. Die Studie zeigt jedoch auch, dass etwa Männer mit türkischen Wurzeln fast doppelt so oft mit Arbeitslosigkeit betroffen sind wie jene ohne Migrationshintergrund.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Florian Fügemann
Turm: Hochqualifiziertes Personal bleibt nicht lange (Foto: pixelio.de, Souza)