Am heutigen Montagvormittag (03.06.) kam es im Bereich der Media-Docks zu einer Bedrohung gegenüber einer jungen Frau. Ihr Ehemann zog zur Verteidigung eine Schreckschusspistole und folgte dem flüchtigen Tatverdächtigen. Dieser verschanzte sich zunächst auf einem Boot und leistete bei der anschließenden vorläufigen Festnahme erheblichen Widerstand gegenüber den Polizeibeamten.
Am heutigen Vormittag wurde im Bereich der Innenstadt beim Verlassen eines Frisörgeschäfts eine 33-jährige Lübeckerin von einem ihr unbekannten Mann angesprochen. Er fragte sie nach einer Mitfahrgelegenheit. Dieses wurde verneint und die Frau stieg in ihr Fahrzeug und fuhr zu einem sich anschließenden Termin im Bereich der Media-Docks, Willy-Brandt-Allee.
Dort tauchte kurze Zeit später der Mann erneut auf. Er beleidigte und belästigte die Frau sowie ihren anwesenden 33-jährigen Ehemann. Als er beide verbal bedrohte, zog der Ehemann zur Verteidigung seine Schreckschusspistole.
Aus diesem Grund floh der Bedroher entlang der Kailinie an der Trave und wurde dabei von dem Ehemann verfolgt. Dieser hatte beim Laufen weiterhin seine Waffe in der Hand, so dass gegen 10.30 Uhr mehrere Zeugen über Notruf bei der Polizei einen „bewaffneten Verfolgungslauf“ meldeten.
Mehrere Streifenwagen wurden zu den Media-Docks entsandt. Zwischenzeitlich hatte sich der Tatverdächtige auf ein dort liegendes Schiff begeben. Die Beamten gingen zunächst davon aus, dass dieser im Besitz der Waffe wäre und sicherten sich mit dem schusssicheren, ballistischen Schild.
Rasch klärte sich durch Befragen des Ehemannes die Waffenfrage, so dass Entwarnung gegeben werden konnte. Als sich die Beamten dem Schiff näherten, sprang der Tatverdächtige ins Unterdeck und schloss sich in einer Kabine und dort wiederum in der Nasszelle ein.
Zur Öffnung der Türen wurde die Berufsfeuerwehr Lübeck hinzugezogen. Als diese geöffnet waren, widersetze sich der Mann der vorläufigen Festnahme und leistete Widerstand, indem er sich sperrte und nach den Beamten schlug.
Drei Beamte konnten ihn überwältigen. Der 32-jährige Lübecker wurde zunächst zum Polizeigewahrsam gebracht. Dort wurden ihm Blutproben entnommen, da der Verdacht besteht, dass er unter Drogeneinfluss steht. Anschließend wurde er zum Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, dortige Psychiatrie gebracht.
Der 33-jährige Ehemann konnte einen so genannten „kleinen Waffenschein“ vorlegen. Der Besitz der Schreckschusswaffe war rechtlich zugelassen.
Der 32-jährige Lübecker war unbewaffnet.
Polizeidirektion Lübeck