Bonn – Kleine und mittelständische deutsche Unternehmen weisen eine durchgehend positivere Beschäftigungsentwicklung auf, wie das Institut für Mittelstandsforschung http://ifm-bonn.org (IfM Bonn) ermittelt hat. Demnach haben sich die Betriebe selbst in den vergangenen Krisenjahren hinsichtlich ihrer Mitarbeiterzahlen erfreulich entwickelt.
14 Prozent mehr Mitarbeiter
Die KMU-Forscher führen den Erfolg der meisten Unternehmen auf deren Exporttägigkeit zurück. So wuchs die Mitarbeiterzahl aller KMU zwischen 2001 und 2009 um rund 14 Prozent. „Der Beschäftigungsanteil der exportierenden Unternehmen zumindest bei den kleineren und mittleren Unternehmen ist überproportional groß“, sagt IfM-Bonn-Präsidentin Friederike Welter gegenüber pressetext.
Selbst in den Krisenjahren 2008 und 2009 stieg die Mitarbeiterzahl bei den KMU um rund 2,9 Prozent. Zum Vergleich: Großunternehmen bauten in diesen Jahren etwa 2,3 Prozent ihrer Beschäftigten ab. „Vor allem den Nischenanbietern unter den KMU ist es in den Krisenjahren 2008, 2009 erfolgreich gelungen, Nachfrageschwankungen auf den Inlandsmärkten durch Exportaktivitäten zu kompensieren und damit die Beschäftigung zu stabilisieren“, erklärt Welter. Dabei seien viele Betriebe ohne klare Strategie in die Exporttätigkeit hineingewachsen.
Produzierendes Gewerbe führt
Obwohl viele Firmen durch stufenweise Lernprozesse sukzessive Auslandserfahrung gewonnen haben und anschließend ihre Exportaktivitäten systematisch ausdehnen konnten, sind es nach wie vor die großen Mittelständler, die auf den Auslandsmärkten aktiv sind. Aber auch bei den nicht-exportierenden Unternehmen haben die KMU zwischen 2001 und 2009 deutlich mehr Beschäftigung aufgebaut als die Großkonzerne.
Der Grund für diese Entwicklung liegt auf der Hand: Längst nicht alle Gewerbe sind gleichermaßen exportfähig. Neben dem produzierenden Gewerbe exportieren am häufigsten KMU im Bereich Handel und Transport. Die Betriebe, die in diesen Branchen exportorientiert sind, haben sogar einen Anstieg ihrer Mitarbeiterzahl um über 18 Prozent. „Bei den vergleichbaren Großunternehmen im Handel und Transport reduzierte sich die Beschäftigung in dieser Phase um rund fünf Prozent“, so Welter abschließend.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Oranus Mahmoodi
Umschlagplatz: LKW stehen zum Exportieren bereit (Foto: pixelio.de, Klaas Hartz)