Mailand – Mitarbeiter des zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörenden Istituto per l’Energetica e le Interfasi http://www.ieni.cnr.it haben eine neue Statistikmethode zur Identifikation von Melanomen erarbeitet. Daraus ergeben sich auch neue Lösungsansätze auf den Gebieten der Stammzellenforschung und der Biomedizin.
Zellkolonien unterschiedlich
Beim malignem Melanom handelt es sich um eine bösartige gegen Chemiotherapie resistente Form, die sich wegen der im Tumor vorkommenden Unterpopulationen als sehr gefährlich erweist. „Die klassische Analysemtehode beruht auf einer Schätzung der Kolonienanzahl, die unter Laborbedingungen aus bestimmten Zellen nach einem bestimmten Zeitabaluf hervorgeht“, sagt Projektleiter Stefano Zapperi.
Infolge der beim schwarzen Hautkrebs üblichen Heterogenität der Zellpopulationen gibt es jedoch deutliche qualitative Unterschiede zwischen den einzelnen Kolonien. „Deshalb haben wir ein Verfahren entwickelt, aus dem die statistische Verteilung von Formen und Größen der Zellkolonien hervorgeht“, weiß Zapperi.
Stammzellenforschung im Fokus
Insbesondere die Form der Kolonien kann aufschlussreiche Informationen über das Zellwachstum in Abhängigkeit der jeweiligen Position innerhalb der Zellkolonie geben. „Durch die Kombination der herkömmlichen automatischen mit der neuartigen evolutiven Analysemethode ist es möglich, aggressive Unterpopulationen innerhalb eines Tumors zu ermitteln“, so die Schlussfolgerung des Wissenschaftlers.
Laut dem Fachmann kann der innovative multidisziplinäre Ansatz auch zur Erforschung der Stammzellenentwicklung verwendet und somit der Weg für neue quantitative Analysemethoden im Bereich der Biomedizin ebnen. Die von Biologen und Physikern durchgeführte Untersuchung ist in Zusammenarbeit mit der Mailänder Università degli Studi http://www.unimi.it und der im US-Bundesstaat New York beheimateten Cornell University http://cornell.edu erfolgt. Einzelheiten können in der Fachzeitschrift Journal of Statistical Mechanics nachgelesen werden.
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Animation: Verfahren erkennt Krebs-Intensität (Foto: pixelio.de, Gerd Altmann)