New York – In den USA wächst der Widerstand gegen die Benachteiligung von homosexuellen Paaren. Dafür verantwortlich sind nicht nur zivilgesellschaftliche Organisationen, sondern auch die Wirtschaft. Dies zeigt eine Initiative von über 200 Unternehmen, die sich gegen den Teil des sogenannten Defense of Marriage Act (DOMA) aussprechen, der gleichgeschlechtlichen Eheleuten bundesstaatliche Beihilfen und Anerkennung verwehrt.
„Erfolg durch Wohlstand und Moral“
Ingesamt haben 278 Unterzeichner, darunter Konzerne wie Apple, Citigroup oder Mars sowie Stadtregierungen und Anwaltskanzleien, ein gemeinsames Schreiben aufgesetzt, indem sie den Obersten Gerichtshof dazu drängen, diese Regelung zu kippen. Das Bundesgesetz „erzeugt bei uns unnötige Kosten und führt zu administrativer Komplexität. Es zwingt uns dazu, unsere rechtmäßig verheirateten Arbeitnehmer unterschiedlich zu behandeln, während unser Erfolg auf dem Wohlstand und der Moral aller Angestellten beruht“, heißt es in dem Brief an die obersten Richter des Landes.
Das Gesetz stammt aus dem Jahr 1996 und definiert die Ehe als eine rechtliche Verbindung zwischen Mann und Frau. Ehepartner werden je als Personen des jeweils anderen Geschlechts gesehen. Zudem stellt es fest, dass kein Bundesstaat oder andere politische Verwaltungseinheit gleichgeschlechtliche Partnerschaften als Ehe anerkennen oder Rechte gewähren muss, auch wenn diese rechtmäßig in einem anderen Bundesstaat geschlossen wurde.
Verschiedene Auslegung in Bundesstaaten
Die Vielzahl an unterzeichnenden Firmen zeigt, dass die Frage nach rechtlicher Gleichbehandlung der Homo-Ehe von großer wirtschaftlicher Relevanz ist. Jüngste Umfragen zeigen zudem, dass die Mehrheit der US-Amerikaner für eine Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe ist. In neun Bundesstaaten und dem District of Columbia ist die Homo-Ehe legal, in drei weiteren ist sie anerkannt, falls sie woanders rechtmäßig zustande gekommen ist.
Die Firmen beklagen auf den DOMA zurückführende administrative Kosten, die unter anderem bei der Lohnabrechnung anfallen. „Es ist wichtig, dass das Gericht versteht, dass dieses Gesetz eine Belastung sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber ist“, sagt James Klein, Präsident des American Benefits Council in Washington http://americanbenefitscouncil.org .
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Sebastian Köberl
Rainbow Flag: Ungleichberechtigung schadet Wirtschaft (Foto: pixelio.de/manwalk)