Brookings – Der Run auf Biotreibstoff zerstört in Amerika sehr schnell einmalige Graslandschaften und Weiden. Wissenschaftler der South Dakota State University http://sdstate.edu haben Satellitenbilder von fünf Bundesstaaten im westlichen Getreidegürtel untersucht. Es zeigte sich, dass 530.000 Hektar Graslandschaften zwischen 2006 und 2011 zugunsten von Mais- und Soja-Anbau verschwunden sind. Am stärksten betroffen waren Süddakota und Iowa. Jedes Jahr werden dort fünf Prozent der Weiden in Anbauflächen umgewandelt.
Bedrohung für Vögel
Dieser Trend wird durch die steigende Nachfrage für die Ernten beschleunigt. Teilweise verantwortlich dafür sind Anreize, sie für Treibstoff und nicht für Nahrungsmittel zu nutzen. Der Wechsel von Wiesen zu Anbauflächen führt zu einem drastischen Rückgang bei den am Boden nistenden Vögeln. Einer der wichtigsten Brutplätze für Wildgeflügel, die Prairie-Pothole-Region, ist dadurch auch gefährdet. Die Felder reichen mittlerweile bis auf 100 Meter an die Feuchtgebiete heran. Experten zufolge brütet hier die Hälfte der nordamerikanischen Enten.
Laut Bill Henwood von der Temperate Grasslands Conservation Initiative sind diese Studienergebnisse Besorgnis erregend. „Landschaft für die fragwürdigen Vorteile von Biotreibstoffen auszutauschen ist kontraproduktiv. Die Rekorddürre im vergangenen Jahr hat im Getreidegürtel fast die ganzen Ernten zerstört.“ Details der Untersuchung wurden im Fachmagazin PNAS http://pnas.org veröffentlicht.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Michaela Monschein
Ausgangsstoff für Biosprit: Anbau oft gefährlich (Foto: pixelio.de, Großmann)