Schleswig-Holstein hat einen zweiten Wolf: Im Kreis Herzogtum-Lauenburg konnte ein Wolf nachgewiesen werden, der aus Mecklenburg-Vorpommern eingewandert ist. Bereits im Juli war ein Wolf im westlichen Kreis Segeberg aufgetaucht, der erste seit 1820. Die Anwesenheit eines männlichen Wolfes der deutsch-westpolnischen Population konnte durch Fotofallenbilder und genetische Analysen bestätigt werden, jetzt gelang der bestätigte Hinweis auf einen zweiten Wolf im Kreis Herzogtum-Lauenburg in unmittelbarer Nähe der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern.
Durch einen geschulten ehrenamtlichen Wolfsbetreuer konnte im Schnee eine 1.500 m lange Spur dokumentiert und sicher einem Wolf zugeordnet werden.
Es ist davon auszugehen, dass der Wolf über Mecklenburg-Vorpommern eingewandert ist oder sich im Grenzgebiet der beiden Bundesländer aufhält. Ob sich das Tier schon länger in diesem Gebiet aufhält, sich dort ansiedeln wird oder nur durchwandert, ist derzeit unklar. Hierzu müssen weitere Hinweise gesammelt und ausgewertet werden.
Wir freuen uns sehr, dass die Bemühungen um Artenschutz und Erhalt der Biodiversität sich hier so deutlich positiv auswirken. Der Wolf ist eine streng geschützte Art nach Washingtoner Artenschutzabkommen, Berner Konvention der europäischen Naturschutzrichtlinie (FFH-Richtlinie) und dem Bundesnaturschutzgesetz.
Gefährdungen von Spaziergängern und spielenden Kindern sind auszuschließen, da Wölfe eine angeborene Scheu vor dem Menschen haben. Wölfe ernähren sich vornehmlich von Wildtieren, wie wissenschaftliche Untersuchungen nachgewiesen haben. Trotzdem sollten Tierhalter von Schafen und Ziegen ihre Tiere angemessen schützen. Kosten hierfür werden auf Antrag durch das Land übernommen.
Bei Rückfragen steht das dafür vom Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume beauftragte Wolfsinfozentrum Eekholt mit Rat und Tat zur Seite. Das Wolfsinfozentrum SH im Wildpark Eekholt mit den ehrenamtlichen geschulten Wolfsbetreuern ist zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, die Koordinierung des Wolfsmonitorings und die Beratung bei Präventionsmaßnahmen. Für Fragen oder Wolfshinweise gibt es eine spezielle Hotline – Informationen gibt es unter www.wolfsbetreuer.de
Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume | Mercatorstr. 3, 24106 Kiel