Rom – Italien will bis 2015 sein jährliches Exportvolumen auf 620 Mrd. Euro vergrößern. 2012 betrug die Summe der Ausfuhren von Gütern und Dienstleistungen rund 473 Mrd. Euro. Die zusätzlichen 145 Mrd. Euro würden einen Zuwachs von 31 Prozent bedeuten. Vorgestellt wurde dieser ambitionierte „Piano Nazionale Export“ http://bit.ly/V4Pfcs vom Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Corrado Passera, und Riccardo Monti, Präsident der Agentur für Außenhandel ICE http://www.ice.gov.it .
Deutschland als Vorbild
Passera und Monti wollen sich mit dem präsentierten Plan an Deutschland orientieren, das ihnen als Vorbild dient, insbesondere im Bereich der verarbeitenden Industrie. Die Hälfte des BIP Deutschlands entfällt auf die regen Exporttätigkeiten. In diese Richtung will sich auch Italien bewegen.
Derzeit beträgt der Exportanteil an der gesamten italienischen Wirtschaftsleistung 28 Prozent. „Diese ganze Lücke füllen zu können, ist undenkbar“, erklärt Riccardo Monti. Man sei aber schon zufrieden, wenn man diesen Wert auf 35 bis 38 Prozent erhöhen könne.
Finanzierung erleichtern
Die Umsetzung des Ziels wird allerdings nicht mehr der gegenwärtigen „Techniker-Regierung“ obliegen, sondern Aufgabe des nächsten Kabinetts sein. Für diesen Zweck soll eine Export-Bank eingerichtet werden, die exportorientierten Unternehmen bei Finanzierungsengpässen unter die Arme greift.
Zudem sind steuerliche Anreize vorgesehen und bürokratische Hürden sollen abgebaut werden. Geplant sind auch neue ICE-Standorte in Regionen mit großem Exportpotenzial. Dank gestiegener Ausfuhren in der Höhe von fünf Prozent und einem Rückgang der Importe hat Italien erstmals seit 2002 im vergangenen Jahr einen Exportüberschuss von acht bis zehn Mrd. erzielt.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Sebastian Köberl
Colosseum: Politik will Exporte ankurbeln (Foto: pixelio.de/thopix)