Berlin – Jedes fünfte kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) hat aufgrund des sich abzeichnenden Klimawandels bereits erste Maßnahmen getroffen. Das hat eine Befragung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) http://diw.de unter rund 1.000 Unternehmen ergeben, wovon 90 Prozent mittelständische Betriebe waren.
Mehr Extremwetterlagen
„Die Unternehmen fühlen sich von Extremwetterereignissen bedroht, viele klagen über Überhitzung, wodurch Kühlwasserprobleme entstehen. Außerdem berichten die Unternehmen von Hitzeperioden, die eine Klimatisierung der Werkshallen verteuern“, sagt DIW-Autor Mahammad Mahammadzadeh gegenüber pressetext.
Mahammadzadeh und seine Kolleginnen Esther Chrischilles sowie Hendrik Biebeler haben Klimaanpassungsaspekte der Unternehmen beleuchtet. „Einige Unternehmen haben ihre Infrastruktur umstrukturiert und viele haben sich gegen Extremwetterlagen versichert“, berichtet Mahammadzadeh.
Jeder Dritte rechnet mit Ausfällen
Nach seinen Zukunftsaussichten befragt, rechnet jedes dritte KMU für 2030 mit direkten negativen Klimafolgen. Doch bereits heute sind viele Firmen indirekt betroffen: durch gesetzliche Regelungen zum Klimaschutz, wie das Emissionshandelsgesetz. Zudem rechnen die Betriebe mit einer Änderung des Kundenverhaltens und strengeren staatlichen Vorgaben. Der Handel mit CO2-Emissionszertifikaten könnte die Produktionskosten in die Höhe treiben, fürchten viele KMU-Verantwortliche.
Klimaveränderungen werden bestimmte Branchen stärker treffen als andere, so die DIW-Forscher. Die Metallbranche, die Bauwirtschaft und die Logistikbranche könnten etwa durch Hoch- oder Niedrigwasser der Flüsse Probleme bekommen. In der Elektrobranche und beim Fahrzeug- und Maschinenbau arbeiten Ingenieure derzeit bereits an neuen Produkten, die vor Hitze oder Stürmen schützen – ein lukratives Geschäft.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Oranus Mahmoodi
Hochwasser: Extremwetter schadet KMU (pixelio.de, Stephanie Hofschläger)