Containerschiff: deutsche Wirtschaft zieht an (Foto: pixelio.de/Maren Beßler)

Deutsche Wirtschaft kommt 2014 in Schwung – Wachstum von mehr als zwei Prozent laut Experten realistisch

Berlin – Die deutsche Wirtschaft wird 2014 deutlich stärker performen als in den vergangenen zwei Jahren. Bereits in diesem Jahr werde das Bruttoinlandsprodukt mit zunehmenden Tempo um insgesamt 0,9 Prozent steigen. „Im kommenden Jahr ist sogar eine jahresdurchschnittliche Rate von mehr als zwei Prozent möglich.“ Zu dieser Einschätzung kommt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) http://diw.de in ihrem heute, Mittwoch, präsentierten Bericht zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland.Containerschiff: deutsche Wirtschaft zieht an (Foto: pixelio.de/Maren Beßler)

 

Exporte ziehen an

 

Die Wirtschaft zwischen Rhein und Oder steht im Vergleich zu zahlreichen anderen krisengebeutelten Staaten gut da. Doch insbesondere die allgegenwärtige Eurokrise zeigt sich als fünftes Rad am Wagen. „Die wirtschaftliche Entwicklung ist in Deutschland noch immer erheblich kräftiger als im Rest der Währungsunion, obwohl die derzeit schwache Nachfrage aus Nachbarländern wie Frankreich und den Niederlanden die deutsche Wirtschaft belastet“, präzisiert DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner die Situation.

Die Experten des DIW sind für die kommenden Monate positiv gestimmt. Aufgrund der anziehenden Weltkonjunktur könne man in diesem Jahr einen kräftigeren Anstieg der deutschen Exporte erwarten. „Mit den verbesserten Absatzaussichten dürften die Unternehmen zudem wieder vermehrt investieren, zumal dies bei den derzeit günstigen Finanzierungsbedingungen besonders attraktiv ist“, sagt Simon Junker von der DIW-Deutschland-Abteilung. Hinzu kommt, dass die Konsumnachfrage stark steigen und die Situation am Arbeitmarkt gut bleiben dürfte.

Konsolidierung gelockert

Die Entwicklung der Wirtschaftleistung zeigt auf absehbare Zeit nach oben, doch die Berliner Wirtschaftsforscher üben Kritik an der Bundesregierung. Sie habe den Konsolidierungskurs gelockert und „dass die trotz Konjunkturflaute gute wirtschaftliche Ausgangslage nicht genutzt wird, ihn zu straffen, dürfte sich noch als Fehler erweisen“, prognostiziert DIW-Finanzexpertin Kristina von Deuverden. Der Bund stehe vor großen Herausforderungen und die Haushaltskonsolidierung sei bei weitem noch nicht abgeschlossen.

Der angespannten Lage auf den Finanzmärkten ist EZB-Präsident Draghis „Wahtever it takes“-Ausspruch in Verbindung mit dem beschlossenen EMS zu gutegekommen. Das hat die nervöse Stimmung in der Eurozone deutlich beruhigt und besonders in den Mittelmeerstaten wieder ein gewisses Maß an Stabilität gebracht. Eine nachhaltige Lösung der Finanzmarktprobleme sei dies freilich nicht, betont Fichtner.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Sebastian Köberl
Containerschiff: deutsche Wirtschaft zieht an (Foto: pixelio.de/Maren Beßler)