BERLIN – Die hinterhältige Attacke der pakistanischen Taliban auf die 14-jährige Malala Yousafzai hat im Oktober weltweit Entsetzen ausgelöst. Dass die Gebiete um Malalas Heimatregion im Nordwesten Pakistans praktisch ein rechtsfreier Raum sind, erregt wesentlich weniger Aufmerksamkeit. In einem neuen Bericht zeigt Amnesty International wie die Zivilbevölkerung dort schwersten Menschenrechtsverletzungen nicht nur durch die Taliban, sondern auch durch die pakistanischen Sicherheitskräfte völlig schutzlos ausgeliefert ist. „Tausende Männer und Jungen sind von der Armee und Geheimdiensten gefangen genommen, gefoltert und in geheime Internierungslager gesperrt worden“, kritisiert Verena Harpe, Asien-Expertin von Amnesty International in Deutschland.